Full text: Briefe des Freiherrn von Dalwigk 1794 - 1807

Briefe des Freiherrn von Dalwigk 1794 -1807. 107 
Kriege*) nehmen würden, ohngeachtet der vortheilhaftesten Vor— 
schläge, die wir von Seiten Englands erhalten haben; wenn 
aber die Oestreicher geschlagen werden, so ist es ausgemacht, 
daß die Demarcation mit 50000 M. vermehrt wird. — 
Mann spricht hier allgemein und als eine ausgemachte bekannte 
Sache, daß wir für den Verlust von COlove und Goldern 
Paderborn, Münster und Osnabrück erhielten, ein schönes 
Equivalent, worauf der König wieder eine 30 - 40 000 M. 
errichten kann. — 
In Cassoll werden die Anstalten zum Empfang des 
Königs sicher brillant seyn.**) 
Als der Landgraf auf seiner Reise nach Berlin und auf 
der retour hier durchkam, bin ich beydemahl mit dem Capt: 
J. Cornberg bey ihm gewesen; er war sehr gnädig, aber 
erstaunend eilig. Unter andrem fragte er unsere alten 78— 
jährigen Feldmarschall, ob er schon als Fähnrich beym 
Regiment gestanden hätte, was er jetzt hätte. Bennigsen 
der jetzt der älteste Stabs-Capt: ist, wird nach der Revue 
auch eine Compagnie erhalten, überhaupt haben wir noch 
einige Avancements zu erwarten. Da die Revue nun so 
nahe ist, so wäre es doch bald Zeit, daß sich Rheinhardt 
auf den Weg machte; ich habe an Jagow ***) geschrieben, und 
er hat mir sehr höflich geantwortet; übrigens haben sich 
OCornberg, Rheinbaben) und Bosso -7) viele Mühe gegeben, 
um seinen Empfang angenehm zu machen.7) Ich freue mich 
*) Es war der Krieg der 2ten Coalition. 
xx) Der Landgraf von Hessen war der Schwager König Friedrich 
Wilhelms III. und sehr befreundet mit ihm. 
***) Es ist wohl der Flügeladjutant des Königs, Kapitän v. Jagow, 
gemeint. Er wurde später Oberstallmeister. 
) Adjutant des Feldmarschall von Kalckstein. 
5) Siehe Anlage la. 
4) Dalwigks Bruder Reinhard scheint damals an Übertritt in 
preußische Dienste gedacht zu haben.
	        
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