Briefe des Freiherrn von Dalwigk 1794 - 1807. 105
wovon ich Ihnen eine Abbildung von mitschicke, die zwar
schon etwas ruiniert, allein doch noch kenntlich ist; und die
Officiero bekommen Federbüsche, Stieflen und thun Dienst
mit dem Degen. — Unsre beiden Compagnien schwadronieren“)
mit Louis u. der Major v. Werder von uns hat das Battaillon
bekommen; dies Battaillon hängt von keinem weiter ab als
von seinem Comandeur und steht unmittelbar unter dem
König. — In der Instruction heißt es, die 7 Subaltern
Officioro sollen ausgesuchte exemplarische Officioro seyn, die
sich stetss den Dienst angelegen seyn ließen; ferner heißt es
die comandiérende Genérals im Felde sollen diese Grenadier-
Battaillons nicht als Frey- oder Füselier-Batt: gebrauchen,
sondern sie sollen nur dann ins Feuer geführt werden, um
der Sache den Ausschlag zu geben und wenn es das Wohl
des Staats erfordert, diese Elite der Armee aufzuopfern. —
Der Major v. Werder sagte mir an dem Tage wo er das
Battaillon erhielt, daß er alles anwenden würde um mich
bey die Grenadiers zu bekommen, da ihn der General**) bey
Auswahl der Officiero doch nicht gantz übergehen könnte.
Die Officiere werden vielleicht schon nach dieser Revue aus-
gesucht, allein der eigentliche PRtat geht erst von dem Iten Juny
1800 an. **) Es würde mich sehr freuen wenn ich bey die
Grenadiers fäme, allein es sind 40 Subaltern-Officioro beym
Regiment wovon nur 7 ausgesucht werden sollen. — Wir
haben seit meinem Hierseyn 2 Avancements gehabt. Der
Capt: v. Platon starb und der Lâeut: v. Bioberstoin, der ein
Domando nach Burg brachte, erfror sich Hände und Füße,
sodaß er gantz Invalide ist; ) von 25 Comandirten und
*) d. h. bilden mit den beiden Grenadier-Compagnien vom Regiment
Prinz Louis Ferdinand ein Grenadier-Bataillon.
x*x) General von Kalckstein.
**) Das Regiment hat also dann 2 Musketier-Bataillons à 5 Com⸗
pagnien, und außerdem 2 Grenadier-Compagnien.
) Siehe Anlage Ib.