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Briefe des Freiherrn von Dalwigk 1794 1807.
einrichtn muß. Ist Loucadou erst von Franckfurth ab—
gereist, so fällt der Vortheil den ich dadurch genieße weg. —
In der Hoffnung meinen gütigen Vater nicht erzürnt
zu haben, verbleibe ich
Ihr
gehorsamer Sohn
Al: v. Dalwigk.
Ns. Meine Empfehlung an die Fräul: v. Löwenstein
und v. Toll. — Soeben werde ich auf Morgen Mittag zum
Genoôral Hülsen“) gebeten; er ist der hiesige Commandant. —
Magdeburg den 10. Decemb: 1796.
Ich will von Ihrer und meines guten Bruders Abreise
von Bergheim,*“) und von den lezten Stunden, die ich un—
glücklich genug war nicht mit Ihnen theuerster Vater allein
zubringen zu können nichts sagen: mein Hertz war zu voll
am Ihnen nochmals für Ihre außerordentliche Liebe und
Gnade danken zu können: die brave Gräfin, die mir würcklich
sehr gewogen ist, gab sich alle ersinnliche Mühe mich zu
trösten, und Sie war die einzige, die das schmerzliche meiner
Lage fühlte; ich erhielt hier einen Brief von Ihr der sehr
von Ihrer Ehrfurcht für Sie als Freundschaft für mich zeugt:
Hoffnung, Sie vielleicht bald wieder zu umarmen war meine
eintzige Medicin. —
Ich kam vor 1,8 nicht von Bergheim weg, so gern
ich mich auch auf den Weg gemacht hätte: indessen traf ich
) 1798 verabschiedet; sein Nachfolger ist der Oberst v. Wobeser
oom 1. Batailson Garde.
**) Bergheim bei Wildungen ist der Sitz der Grafen von Waldeck;
Dalwigks Vater war dort eng befreundet; er selbst wurde später Pathe
bei einem 1835 geborenen Sohn des Grafen Corl.