Wie lange schon, werthe freundin, ist mein dank ausgeblieben für die aufmerksamkeit, mit welcher Sie mir eine dort erschienene kleine schrift zu übersenden bedacht waren. solche öffentlich gemachte nachrichten über ein privatleben sind beschämend, denn die gute meinung der verfasser weisz immer nicht genug von der sache, um die aufgetragnen lichtfarben durch gehörigen schatten mäszigen zu können.
Zu den früher übermachten bildern sende ich Ihnen hier noch eine photographie, die neulich von mir genommen wurde und die vor Ihrem betrachtenden auge nicht einmal den hut abzieht, sondern still stehen bleibt. ich wünsche in Ihrem andenken stehen zu bleiben. Berlin 31 juli 1860. Jacob Grimm