Full text: Der Pyrmonter Kurgast (1914, Heft 8)

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Der Pyrmonter Kurgast 
Gibt es immer einen Riß 
In der schönsten Plauderei, 
Wenn mit einemmal vorbei 
Nach 'ner großen Steigerung 
Gänzlich der Orchesterschwung. 
Doch die jungen Damen, die 
Mit dem Herrn, der vis-à⸗vis 
Mittags sitzt im Pensionat, 
Um das Rondell früh und spat 
Scherzend, schäkernd promenieren, 
Tut es weniger genieren, 
Wenn zu einem lieben Wort 
Leise toͤnet ein Akkord, 
Und das schüchtern — süße Ja 
Nicht versinkt im Bumdara. — 
Doch ist der letzte Ton verhallt, 
Auf der Terrasse weiter schallt 
Musik für die, die unsolid; 
Die andern aber man bald sieht 
Nach Hause wandeln froh und heiter. 
Morgen — — ja, da geht's so weiter. 
P. K. 
surgast und Leser des „Pyrmonter Kurgast“. 
J. 
4 
— 9 
Zwei Berliner Kapellmeister in Pyrmont. 
Von Georg Richard Kruse, Berlin. 
Unter den namhaften Musikern, die in Pyrmont weilten, nimmt heut 
Friedrich Heinrich Himmel, dessen 100. Todestag kürzlich begangen wurde, 
unser Interesse zuerst in Anspruch. Wenige Meilen von Berlin liegt ein 
Landstädtchen, Treuenbrietzen genannt, das nicht weniger als drei nicht 
unbedeutende Tondichter hervorgebracht hat, die alle in königlich preußischen 
Diensten standen. Von ihnen genießt Himmel, geboren 1765, den Vorzug, 
noch heut genannt und in einigen Tonwerken lebendig geblieben zu sein, 
während seine beiden Landsleute fast völliger Vergessenheit anheimgefallen 
sind. Christoph Nichelmann (1717—-4762) wurde als 2. Cembalist Friedrich
	        
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