Kuͤhn war der erste Schiffer, der den tobenden Wogen, ihren Stuͤrmen zum
Troß, seine hole Fichte vertraute , und in die weite Hölle von Tiefen, mit muthigen
Mugen, unerfdhroden hinabsah , menn fid die brausenden Wasser spalteten , schrelich in
Klüften des Todes bis in den Grund hin. Aber Stahl und Eisen bepanzerten dreifach
des Kriegers Brust, der weil er für seine herfulishe Faust feine Löwen und Tyger
mehr fand, si< an der Stärke des Bruders versuchte z Feuer und den rafden Dons
ner über Here von Menschen, über Brüder von einem Vater, schleuderte, blos um in
eroberten Welten ein Grab mit. Tropäen zu finden, das man mit Parasangen unter
fremden Sonnen mißt.
Krieg ist mein Lied nicht. Siehe raft er doch Tapfre gleich Feigen; Edle gleich
Unedlen dahin, und die blinde Kugel zerschmettert ohne Verschonung den Mann, mit
dem ein Vaterland umstürzt , eben so leicht, als den Jüngling, den noch kein Maͤgdchen
beweinet, |
Ruft Ihn, ruft Ihn, stille Haine, zuruͤck auf die Fluren, wo den Sommer
durch alles schmachtete, selbst die gebluͤmte Schoͤpfung ihre Haͤupter senkte, und lechzend
verwelkte, gleich als ob sie ohne Seine Pflege nicht leben 3 ohne von Ihm bewundert zu
werden nicht fris< sein könnte! Ruft Jhn zurü> unsern Vater, ruft Ihn zu
eurer Verschönrung aus den Gefahren des Todes zurü , und faht Ihm Gesundheit
mit dem leztern sanften Hauche des Jahres entgegen !
Wie die zaͤrtliche Mutter beim Sturm am Gestade des Meres einsam und trau⸗
rig einhergeht und iede Stunde berechnet, ob nicht etwa ihr Sohn zugleich mit den
Truͤmmern gescheitert in den Wassern der Fluth werde tod an die Kuͤste getrieben; oder
wie sie mit unverkehrtem Auge dem Schiffe auf der Hoͤhe in den blauen Wogen ent—
iegen