Full text: Vierzehn Druckwerke im Zeitraum vom 1760 bis 1803

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Hier herrschet die Unschuld, alhier, wo keine gefaͤhrliche Schlingen 
Des Hochmuts und Rachgier umzingeln die Brust. 
Man faͤhret auf Schlitten, die nicht die Haͤnde der Kuͤnstler bereitet. 
Hier wird nicht das Schnauben der Rosse gehoͤrt. 
Nicht Seide, nicht Silber, nicht Gold, nicht Spitzen, nicht kostbare Steine, 
Noch praͤchtige Speisen erblicket man hier. 
Nur Kleider von Fellen gemacht (die Kleider des Vaters der Menschen.) 
Bedecken die Leiber vor Regen und Frost. 
Wie ist denn dis Leben begluͤckt? Ja, Redlichkeit schmuͤcket die Herzen, 
Und lehrt sie mit wenig zufrieden zu seyn. 
To richte nun südwerts den Flug, verlasse den kältesien Erdstrich 
Der Flächen der Erden, und sche mit Lustz 
Wie fleissig der LTormann sein Brod zu Haus und im Felde verdiente. 
Mit welchen Gefaren er Meere durchschift. 
Der redliche LTormann, belebt von Luft patriotischen Eifers , 
Liebt Freiheit, und liebet den König zugleich. 
Er fället in Menge das Holz, und sendet verschiedenen Reichen 
Der übrigen Erde, den Ueberflus zu. 
Ich spuͤre Veraͤndrung der Luft, je weiter ich unterwerts steige. 
Die Schoͤnheit der Fluren verdoppelt sich itzt. 
Der Tannenwald schenket dem Vieh, das auf den belaubeten Kraͤutern 
Dreer Wiesen sich weidet, Erquickung und Schutz. et : 
O wachse , glüseeliges Land! der Seegen von glänzenden Zeiten 
Sey deiner Bewohner Bemühungen Lohn. 
De Muse verlaͤsset dis Reich, durchschiffet mit Zittern die Nordsee, 
Und steiget in Juͤtland zufrieden ans Land. 
Durchreiset auch diese Provinz, und siehet den herrlichen Seegen 
Des Meeres, der Felder und Scheunen, den Gott 
In diesem noch laufenden Jahr' in reichlicher Menge geschenket. 
Sie danket dem Schoͤpfer, und flieget von hier. 
Nonmehro durchwandert der Geist die deutschen Provinzen und siehet, 
Das Herzogtum Schleswig in glaͤnzender Pracht. 
O Vaterland! reitzendes Land, wo einsten die Allmacht des Schoͤpfers 
Mir schenkte dis Leben, sey dreimal begluͤckt. 
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