Full text: Nathan der Weise. (1854)

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Tempelherr 
(der sie mit Erstaunen und Unruhe die ganze Zeit uͤber betrachtet). 
O Daja, Daja! Wenn, in Augenblicken 
Des Kummers und der Galle, meine Laune 
Dich übel anließ: warum jede Thorheit, 
Die meiner Zung' entfuhr, ihr hinterbringen? — 
Das hieß sich zu empfindlich rachen, Daja! 
Doch wenn du nur von nun an besser mich 
Bei ihr vertreten willst. 
Dajzaa. 
Ich denke, Ritte,, 
Ich denke nicht, daß diese kleinen Stacheln, 
Ihr an das Herz geworfen, Euch da sehr 
Beschadet haben. 
Recha. 
Wie? Ihr hattet Kummer? 
Und wart mit Eurem Kummer geiziger 
Als Euerm Leben? 
Tempelhertr. 
Gutes, holdes Kind! — 
Wie ist doch meine Seele zwischen Auge »25 
Und Ohr getheilt! — Das war das Maͤdchen nich 
Nein, nein, das war es nicht, das aus dem Feuer 
Ich holte. — Denn wer haͤtte die gekannt, 
Und aus dem Feuer nicht geholt? Wer hätt 
Auf mich gewartet? — Zwar — verstellt — der Schreck 
MPaufe, unter der er in Anschauung ihrer sich wie verliern.) 
Kecheaa.. 
Ich aber find' Euch noch den Nämlichen. — — J 
Desßgleichen, bis sie forifährt, um ihn in seinem Anstaunen zui 
unterbrechen:)
	        
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