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Zweiter Auftritt.
Kecha. Daja und der Tempelherr, dem Jemand von
außen die Tyhuͤre oͤssnet, mit den Worten ;
Nur hier herein!
Recha
(faͤhrt zusammen, faßt sich, und will ihm zu Fuͤßen fallen.
ẽer ist's! — Mein Retter, ah!
CTempelherr.
Dieß zu vermeiden
Erschien ich blos so spaͤt: und doch —
Recha.
Ich will
Ja zu den Füßen dieses stolzen Mannes
Nur Gott noch einmal danken, nicht dem Manne.
Der Mann will keinen Dank, will ihn so wenig
Als ihn der Wassereimer will, der bei
Dem Loͤschen so geschäftig sich erwiesen.
Der ließ sich füllen, ließ sich leeren, mir
Nichts, dir nichts: also auch der Mann. Auch der
Ward nun so in die Gluth hineingestoßen;
Da fiel ich ungefähr ihm in den Arm;
Da blieb ich ungefähr, so wie ein Funken
Auf seinem Mantel, ihm in seinen Armen;
Bis wiederum, ich weiß nicht was, uns beide
Herauswarf aus der Gluth. — Was giebt es da
Zu danken? — In Europa treibt der Wein
Zu noch weit andern Thaten. — Tempelherren,
Die müssen einmal nun so handeln; müssen
Wie etwas besser zugelernte Hunde,
Sowohl aus Feuer, als aus Wasser holen.