Full text: Nathan der Weise. (1854)

y 
F 
Als sehn. Doch nun, — wenn anders dem so ist, — 
Hat er durch Sparung Eures Lebens ... 
Tempelherr. 
Ja; 
Dem allerdings ist so. Das Leben, das 
Ich leb', ist sein Geschent. 
Nathan. J 
Durch das er mir F 
Ein doppelt, dreifach Leben schenkte. Dieß 
Hat alles zwischen uns veraͤndert; hat I 
Mit eins ein Seil mir umgeworfen, das 
Mich seinem Dienst' auf ewig fesselt. Kaum, 
Und kaum kann ich es nun erwarten, was 
Er mir zuerst befehlen wird. Ich bin 
Bereit zu allem; bin bereit ihm zu 
Gestehn, daß ich es Euertwegen bin. 
CTempelherr. 
Noch hab' ich selber ihm nicht danken koͤnnen, 
So oft ich auch ihm in den Weg getreten. 
Der Eindruck, den ich auf ihn machte, kam 
So schnell, als schnell er wiederum verschwunden. 
Wer weiß, ob er sich meiner gar erinnert. 
Und dennoch muß er, einmal wenigstens, 
Sich meiner noch erinnern, um mein Schicksal 
Ganz zu entscheiden. Nicht genug, daß ich 
Auf sein Geheiß noch bin, mit seinem Willen J 
Noch leb': ich muß nun auch von ihm erwarten, 
Nach wessen Willen ich zu leben habe. 
Nathan. z** 
Nicht anders; um so mehr will ich nicht säumen. — 
Es faͤllt vielleicht ein Wort, das mir, auf Euch
	        
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