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Daß dieses Maͤdchen Eure Tochter war? —
Es ist der Tempelherren Pflicht, dem Ersten
Dem Besten beizuspringen, dessen Noth
Sie sehen. Mein Leben war mir ohnedem
In diesem Augenblicke lästig. Gern,
Sehr gern ergriff ich die Gelegenheiitz
Es für ein andres Leben in die Schanz
Zu schlagen: fuͤr ein andres — wenn's auch nur
Das Leben einer Jüdin wäre. J
Nathan.
Groß!
Groß und abscheulich! — Doch die Wendung luaßft
Sich denken. Die bescheidne Groͤße flüchtet
Sich hinter das Abscheuliche, um der
Bewundrung auszuweichen. — Aber wenn
Sie so das Opfer der Bewunderung
Verschmäht: was für ein Opfer denn verschmaͤht
Sie minder? — Ritter, wenn Ihr hier nicht fremd,
Und nicht gefangen waäͤret, würd' ich Euch
So dreist nicht fragen. Sagt, befehlt: womit
Kann man Euch dienen?
Tempelherr.
Ihr? Mit nichts.
Nathan.
Ich bin
Ein reicher Mann.
Cempelherr.
Der reich're Jude war
Mir nie der bessre Jude.
Nathan.
Dürft Ihr denn