Full text: Nathan der Weise. (1854)

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Sittah. 
Schilt nicht, mein Bruder. Wenn ich unserm Vater 
Auch seine Sorgen so erleichtern koͤnnte! 
Saladin. 
Ah! Ah! Nun schlaͤgst du meine Freudigkeit 
Auf einmal wieder nieder! — Mir, für mich 
Fehlt nichts, und kann nichts fehlen. Aber ihm, 
Ihm fehlet; und in ihm uns allen. — Sagt, 
Was soll ich machen? — Aus Aegypten kommt 
Vielleicht noch lange nichts. Woran das liegt, 
Weiß Gott. Es ist doch da noch alles ruhig. — 
Abbrechen, einziehn, sparen, will ich gern, 
Mir gern gefallen lassen; wenn es mich, 
Bloß mich betrifft; bloß ich, und niemand sonst 
Darunter leidet. — Doch was kann das machen? 
Ein Pferd, ein Kleid, ein Schwert, muß ich doch haben. 
Und meinem Gott ist auch nichts abzudingen. 
Ihm g'nügt schon so mit wenigem genug; 
Mit meinem Herzen. — Auf den Ueberschuß 
Von deiner Kaͤsse, Hafi, hatt' ich sehyr 
Gerechnet. 
Al-Hafi. 
Ueberschuß? — Sagt selber, ob 
Ihr mich nicht hattet spießen, wenigstens 
Mich drosseln lassen, wenn auf Ueberschuß 
Ich von Euch waͤr' ergriffen worden. Ja, 
Auf Unterschleif! das war zu wagen. 
Saladin. 
Nun, 
Was machen wir denn aber? — Konntest du
	        
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