Full text: Nathan der Weise. (1854)

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Tempelherr. 
Kaufe nichts. 
Daja. 
Sein Veolk verehret ihn als einen Fürsten. 
Doch daß es ihn den weisen Nathan nennt, 
Und nicht vielmehr den reichen, hat mich oft 
Bewundert. 
Tempelherr. 
Seinem Volk ist reich und weise 
Vielleicht das Naͤmliche. 
Daja. 
Vor allem aber 
Hätt's ihn den Guten nennen müssen. Denn 
Ihr stellt Euch gar nicht vor, wie gut er ist. 
Als er erfuhr, wie viel Euch Recha schuldig: 
Was haͤtt', in diesem Augenblicke, nicht 
Er alles Euch gethan, gegeben! 
Tempelherr. 
Ei! 
Daja. 
Versucht's, und kommt und seht! 
Tempelherr. 
Was denn? wie schnell 
Augenblick vorüber ist? 
Daja. 
Haͤtt' ich, 
Wenn er so gut nicht waͤr', es mir so lange 
Bei ihm gefallen lassen? Meint Ihr etwa, 
Ich fühle meinen Werth als Christin nicht? 
Auch mir ward's vor der Wiege nicht gesungen 
Daß ich nur darum meinem Ehgemahl
	        
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