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Tempelherr.
Ich waͤr' dem Saladin mein Leben schuldig:
Und raubt' ihm seines?
Rlosterbruder.
Pfui! — Doch bliebe, — meint
Der Patriarch, — noch immer Saladin
Ein Feind der Christenheit, der Euer Freund
Zu seyn, kein Recht erwerben koͤnne.
Tempelherr.
Freund?
An dem ich bloß nicht will zum Schurken werden,
Zum undankbaren Schurken?
Alosterbruder.
Allerdings! —
Zwar, — meint der Patriarch, — des Dankes sey
Man quitt, vor Gott und Menschen quitt, wenn uns
Der Dienst um unsertwillen nicht geschehen.
Und da verlauten wolle, — meint der Patriarch, —
Daß Euch nur darum Saladin begnadet,
Weil ihm in Eurer Mien', in Euerm Wesen,
So was von seinem Bruder eingeleuchtet..
Tempelherr.
Auch dieses weiß der Patriarch; und doch? —
Ah! wäre das gewiß! Ah, Saladin! —
Wie? die Natur haͤtt' auch nur einen Zug
Von mir in deines Bruders Form gebildet:
Und dem entspräche nichts in meiner Seele?
Was dem entspräche, koͤnnt' ich unterdrücken,
Um einem Patriarchen zu gefallen? —
Natur, so lügst du nicht! So widerspricht