Full text: Nathan der Weise. (1854)

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Philotas. 
8. Auftritt. 
Hand den Heft abgewunden und warf mir ihn verächtlich zu 
* Da ist er!“ fuhr er fort. „Was kümmert mich 
uer Gold?“ 
Jeduns. O, Strato, mache mir den Mann wieder 
gut! — 
Strato. Ich that es. Und hier ist eines von Deinen 
Schwertern! 
Ardaus. Gieb her! — Willst Du es, Prinz, für das 
Deinige annehmen? 
Philotas. Lass' sehen! — Ha! — Gei Seite) Habet Dank, 
Ihr Götter! (ndem er es lange und ernsthaft betrachtet.) — Ein 
Schwert! 
sStrato. Habe ich nicht gu gewählt, Prinz? 
Aridaus.Was findest Du Deiner tiefsinnigen Aufmerksam⸗ 
so werth daran? 
Philotas. Daß es ein Schwert ist! — Gndem er wieder zu 
ich lommt.) Und ein schönes Schwert! Ich werde bei diesem 
Tausche nichts verlieren. — Ein Schwert! 
Arxidäus. Du zitterst, Prinz. 
Philotas. Vor Freuden! — Ein Wenig & kurz scheint es 
mir bei alle dem. Aber was zu kurz? Ein Schritt näher auf 
den Feind ersetzt, was ihm an Eisen abgeht. — Liebes 
Schwert! Welch eine schöne Sache ist ein Schwert, zum 
Siehund zum Gebrauche! Ich habe nie mit etwas Anderm 
gespielt. — 
Aridäus (zum Strato). O der wunderbaren Vermischung von 
Kind und Held! 
Philotas Eei Seite. Liebes Schwert! Wer doch bald mit 
Dir allein wäre! — Aber, gewagt! 
Aridaus. Nun lege das Schwert an, Prinz, und folge 
mir. 
Philotas. Sogleich! — Doch seinen Freund und sein 
Schwert muß man nicht blos von außen kennen. Er zieht es, und 
Strato tritt zwischen ihn und den Koͤnig.) 
Strato. Ich verstehe mich mehr auf den Stahl als auf die 
Arbeit. Glaube mir, Prinz, der Stahl ist gut. Der König 
hat in seinen männlichen Jahren mehr als einen Helm damit 
gespalten. 
Philotas. So stark werde ich nicht werden! Immerhin! — 
Tritt mir nicht b nahe, Strato. 
Strato. arum nicht?
	        
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