Full text: Nathan der Weise. (1854)

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Philotas. 
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ich schwöre. Ich schwöre Dir bei meinem eingigen Sohne, bei 
meinem Blute, das in seinen Adern wallet, bei dem Blute, das 
ich gern für Deinen Vater geblutet, das auch er gern für Dich 
einst bluten wird, bei — 8 — Blute schwöre ich Dir, mein 
Wort zu halten! Und wenn ich es nicht halte, so falle mein 
Sohn in seiner ersten Schlacht und erlebe sie nicht, die glor— 
gorn Tage Deiner Regierung! — Höret, Ihr Götter, meinen 
Schwur — 
Philotas. Höret ihn noch nicht, Ihr Götter! — Du hast 
mich zum Besten, Alter. In der ersten Schlacht fallen, meine 
Regierung nicht erleben, ist das ein Unglück? Ist früh sterben 
ein Unglüͤck? 
Parmenio. Das sag' ich nicht. Doch nur deawegen um 
Dich auf dem Throne zu sehen, um Dir zu dienen, möchte ich — 
was ich sonst durchaus nicht möchte — noch einmal jung werden. 
— Dein Vater ist gut; aber Du wirst besser als er. 
Philotas. Kein Lob un Nachtheile meines Vaters! — 
Aendere Deinen Schwur! Komm, ändere ihn so: Wenn Du Dein 
Wort nicht hältst, so möge Dein Sohn ein Feiger, ein Nichts⸗ 
würdiger werden; er möge, wenn er zwischen Tod und Schande 
zu wählen hat, die Schande wählen; er möge neunzig Jahre ein 
9— der Weiber leben und noch im neunzigsten n ungern 
sterben. 
Parmenio. Ich entsetze mich — doch schwöre ich: das mög' 
er! Höret den gräßlichsten der Schwuͤre, Ihr Goͤtter! 
Philstas. Höret ihn! —, Nun gut, nun kannst Du gehen, 
Parmenio. Wir haben einander lange genug aufgehalten und 
fast zu viel Umstaͤnde über eine Kleinigkeit gemacht. VDenn ist es 
nicht eine wahre Kleinigkeit, meinem Valer zu sagen, ihn zu 
aberreden, daß er mich nicht eher als morgen auswechsle? Und 
wenn er ja die Ursache wissen will, wohl, so erdenke Dir unter— 
wegs eine Ursache. 
Parmenio. Das will ich auch! Ich habe zwar, so alt ich 
eworden bin, noch nie auf eine Unwahrheit gesonnen. Aber 
se Dir zu Liebe, Prinz — Lass' mich nur; das Böse lernt sich 
auch noch im Alter. — Lebe wohl! 
Philotlas. Umarme mich! — Gehl! 
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