4. Austritt.
Phirofas.
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Ermuntre Dich! Wir Väter wollen uns unsere Söhne nicht
lange vorenthalten. Mein Herold hält sich bereits fertig; er
soll gehen und die Auswechslung beschleunigen. Aber Du weißt
wol: freudige Nachrichten, die wir allein vom Feinde erfahren,
scheinen Fallstrike. Man könnte argwohnen, Du seist vielleicht
an Deiner Wunde gestorben. Es wird daher nöthig sein, daß
Du selbst mit dem Herolde einen unverdächtigen Boten an
Deinen Vater sendest. Komm mit mir! Suche Dir einen
den Gefangenen, den Du Deines Vertrauens würdigen
annst. —
Philotas. So willst Du, daß ich mich vervielfältigt ver—
abscheuen soll? In zedem der Gefangenen werde ich mich selbst
erblicken. — Schenke mir diese Verwirrung. —
Aridäus. Aber —
Philotas. Unter den Gefangenen muß sich Parmenio be⸗
finden. Den schicke mir her; ich will ihn abfertigen.
Aridäus. Wohl; auch so! Komm, Strato! Prinz, wir
sehen uns bald wieder.
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Vierter Austritt.
Philotas.
Philotas. Götter! Näher konnte der Blitz, ohne mich
anz zu zerschmettern, nicht vor mir niederschlagen. Wunder—
8 Götter! Die Flamme kehrt zurück; der Dampf verfliegt,
und ich war nur betaͤubt. — So waͤr das mein ganzes Elend, zu
83— wie elend ich hätte werden können? wie elend mein Vater
urch mich? Nun darf ich wieder vor Dir erscheinen, mein Vater!
Zwar noch mit niedergeschlagenen Augen; doch nur die Scham
wird sie niederschlagen, nicht das brennende Bewußtsein, Dich
mit mir ins Verderben gerissen zu haben. Nun darf ich nichts
von Dir fürchten als einen Verweis mit Lächeln, kein stummes
Trauern, keine durch die staͤrkere Gewalt der väterlichen Liebe
erstickte Verwünschungen. —
Aber — ja, bei dem Himmel! ich bin zu gütig gegen mich.
Darf ich mir alle Fehler vergeben, die mir die ehe u ver⸗
geben scheint? Soll ich . nicht strenger richten, als r und
mein Vater mich richten? Die Allzugütigen! — Sonst jede der
traurigen Folgen meiner Gefangenschaft konnten die Götter