Full text: Nathan der Weise. (1854)

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2. Auftritt. 
Phisotas. 
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Philotas. O, Dir darf ich es klagen, Du würdigster der 
Feinde meines Vaters, Dir daͤrf ich mein Schicksal klagen. — 
Nur Du kannst mich ganz verstehen; denn auch Dich, auch Dich 
hat das herrschende Feuer der Ehre, der Ehre, fürs Vaterland 
zu bluten, in Deiner Jugend verzehrt. Wärest Ddu sonst, was 
Du bist? — Wie habe ich ihn nicht, meinen Vater, seit sieben 
Tagen — denn erst sieben Tage kleidet mich die männliche 
Toga — wie habe ich ihn nicht Febeten, gefleht, beschworen, 
siebenmal alle sieben Tage auf den Knieen beschworen, zu ver⸗ 
statten, daß ich nicht umsonst der Kindheit entwachsen sei, und 
mich mit seinen Streitern ausziehen zu lassen, die mir schon längst 
so manche Thrane der Nacheiferung ekostet. Gestern bewegte 
ich ihn, den beten Vater, denn — 5 half mir bitten. — 
Du kennst ihn, den Aristodem; er ist meines Vaters Strato. — 
„Gieb mir, König, den Jüngling morgen mit,“ sprach Aristo⸗ 
dem; „ich will das Gebirge durchstreisen, um den Weg nach 
Cäsena offen zu halten.“ —, Wenn ich Euch nur begleiten 
könnte!“ seufzte mein Vater. — Er liegt noch an seinen Wun— 
den krank. — , Doch es sei!“ und hiermit umarmte mich mein 
Vater. O, wäs fühlte der glückliche Sohn in dieser Umarmung! 
— Und die Nacht, die darauf folgie! Ich schloß kein Auge; doch 
oerweilten mich Träume der Ehre und des Sieges bis zur 
zweiten Nachtwache auf dem Lager. — Da sprang ich auf, warf 
mich in den neuen Panzer, suͤn die ungelockten Haare unter den 
Helm, wählte unter den Schwertern meines Vaters, dem ich ge— 
wachsen zu sein glaubte, stieg zu Pferde und hatte ein Roß schon 
müde gespornt, noch ehe die silberne Trommete die befohlene 
Mannschaft weckte. Sie kamen, und ich sprach mit jedem meiner 
Begleiter, und da drückte mich mancher wackere Krieger an seine 
narbige Brust! Nur mit meinem Vater sprach ich nicht; denn 
ich zitlerte, wenn er mich noch einmal sähe, er möchte sein Wort 
widerrufen. — Nun zogen wir aus! An der Seiteé der unsterb⸗ 
lichen Götter kann man, nicht glücklicher sein, als ich an der 
Seite Aristodem's mich fühlte! Auf jeden seiner anfeuernden 
Blicke hätte ich, ich allein, ein Heer angegriffen und mich in der 
feindlichen Eisen ewissesten Tod gestürzt. In stiller Entschlossen⸗ 
heit freute ich 3 auf jeden Hügel, von dem ich in der Ebene 
Feinde zu entdecken hoffte, auf jode Krümmung des Thals, hin⸗ 
ker der ich auf sie zu stoßen mir schmeichelte. Und da ich sie 
endlich von der waldigen Höhe auf uns stuͤrzen sah, sie mit der 
Spitze des Schwerts“ meinen Gefährten zeigte, ihnen bergan 
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