Full text: Nathan der Weise. (1854)

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Uathan. 
Und warum zuerst 
Von dieser Kleinigkeit! — Ich sehe dort 
Ein Aug' in Thränen, das zu trocknen, mir 
Weit angelegner ist (geht auf Recha zu). Du hast geweiut? 
Was fehlt dir? — bist doch meine Tochter noch? 
Recha. 
Mein 
Vater! 
Uathan. 
Wir verstehen uns. Genug! — 
Sey heiter! Sey gefaßt! Wenn sonst dein Herz 
Nur dein noch ist! Wenn deinem Herzen sonst 
Nur kein Verlust nicht droht! — Dein Vater ist 
Dir unverloren! 
Recha. 
Keiner, keiner sonst! 
Tempelherr. 
Sonst keiner? — Nun! so hab' ich mich betrogen. 
Was man nicht zu verlieren fürchtet, hat 
Man zu besitzen nie geglaubt, und nie 
Gewünscht. — Recht wohl! recht wohl! — Das ändert, Nathan. 
Das ändert alles! — Saladin, wir kamen 
Auf dein Geheiß. Allein, ich hatte dich 
Verleitet: jetzt bemüh' dich nur nicht weiter! 
*atadin. 
Wie jach nun wieder, junger Mann! — Soll alles 
Dir denn entgegen kommen? alles dich 
Errathen? 
Tempelherr. 
Nun du hoͤrst ja! siehst ja, Sultan!
	        
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