Full text: Nathan der Weise. (1854)

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Recha. 
Nicht mehr, nicht weniger, 
Als meinen Vater mir zu lassen; und 
Mich ihm! — Noch weiß ich nicht, wer sonst mein Vater 
Zu seyn verlangt, — verlangen kann. Will's auch 
Nicht wissen. Aber macht denn nur das Blut 
Den Vater? nur das Blut? 
—A 
Ich merke wohl! — 
Wer war so grausam denn, dir selbst — dir selbst 
Dergleichen in den Kopf zu setzen? Ist 
Es denn schon voͤllig ausgemacht? erwiesen? 
Recha. 
Muß wohl! Denn Daja will von meiner Amm' 
Es haben. 
Satadin. 
Deiner Amme! 
Recha. 
Die es sterbend 
Ihr zu vertrauen sich verbunden fühlte. 
Saladin. 
Gar sterbend! — Nicht auch faselnd schon? — Und wär's 
Auch wahr! — Ja wohl; das Blut, das Blut allein 
Macht lange noch den Vater nicht! macht kaum 
Den Vater eines Thieres! giebt zum hoͤchsten 
Das erste Recht sich diesen Namen zu 
Erwerben! — Laß dir doch nicht bange seyn! 
Und weißt du was? Sobald der Vaͤter zwei 
Sich um dich streiten: — laß sie beide; nimm 
Den dritten! — Nimm dann mich zu deinem Vater!
	        
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