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Recha.
Nicht mehr, nicht weniger,
Als meinen Vater mir zu lassen; und
Mich ihm! — Noch weiß ich nicht, wer sonst mein Vater
Zu seyn verlangt, — verlangen kann. Will's auch
Nicht wissen. Aber macht denn nur das Blut
Den Vater? nur das Blut?
—A
Ich merke wohl! —
Wer war so grausam denn, dir selbst — dir selbst
Dergleichen in den Kopf zu setzen? Ist
Es denn schon voͤllig ausgemacht? erwiesen?
Recha.
Muß wohl! Denn Daja will von meiner Amm'
Es haben.
Satadin.
Deiner Amme!
Recha.
Die es sterbend
Ihr zu vertrauen sich verbunden fühlte.
Saladin.
Gar sterbend! — Nicht auch faselnd schon? — Und wär's
Auch wahr! — Ja wohl; das Blut, das Blut allein
Macht lange noch den Vater nicht! macht kaum
Den Vater eines Thieres! giebt zum hoͤchsten
Das erste Recht sich diesen Namen zu
Erwerben! — Laß dir doch nicht bange seyn!
Und weißt du was? Sobald der Vaͤter zwei
Sich um dich streiten: — laß sie beide; nimm
Den dritten! — Nimm dann mich zu deinem Vater!