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Alosterbruder.
Das Buch
Gehoͤrt ja ohnedieß nicht mir; gehoͤrt
Ja ohnedieß der Tochter; ist ja so
Der Tochter ganzes väterliches Erbe. —
Je nun, sie hat ja Euch. — Gott gebe nur,
Daß Ihr es nie bereuen dürft, so viel
Fuͤr sie gethan zu haben!
Nathan.
Kann ich das?
Das kann ich nie. Seyd unbesorgt!
Klosterbruder.
Nun, nun!
Die Patriarchen und die Tempelherren ..
Nathan.
Vermoͤgen mir des Boͤsen nie so viel
Zu thun, daß irgend was mich reuen koͤnnte:
Geschweige, das! — Und seyd Ihr denn so ganz
Versichert, daß ein Tempelherr es ist,
Der Euern Patriarchen hetzt?
Klosterbruder.
Es kann
Beinah kein andrer seyn. Ein Tempelherr
Sprach kurz vorher mit ihm; und was ich höͤrte,
Das klang danach.
Nathan.
Es ist doch aber nur
Ein einziger jetzt in Jerusalem.
Und diesen kenn' ich. Dieser ist mein Freund
Ein junger, edler, offner Mann!