Full text: Nathan der Weise. (1854)

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Hathan. 
Wißt 
Ihr denn nicht wenigstens, was für Geschlechts 
Die Mutter war? — war sie nicht eine Staufin? 
Klosterbruder. 
Wohl moͤglich! — Ja, mich dünkt. 
Nathan. 
Hieß nicht ihr Bruder 
Conrad von Staufen? — und war Tempelherr? 
Kltosterbruder. 
Wenn mich's nicht trügt. Doch halt! Da faͤllt mir ein, 
Daß ich vom sel'gen Herrn ein Büchelchen 
Noch hab'. Ich zog's ihm aus dem Busen, als 
Wir ihn bei Askalon verscharrten. 
Nathan. 
Nun? 
Khosterbruder. 
Es sind Gebete drin. Wir nennen's ein 
Brevier. — Das, dacht' ich, kann ein Christenmensch 
Ja wohl noch brauchen. — Ich nun freilich nicht — 
Ich kann nicht lesen — 
Nathan. 
Thut nichts! — Nur zur Sache. 
Alosterbruder. 
In diesem Büchelchen stehn vorn und hinten, 
Wie ich mir sagen lassen, mit des Herrn 
Selbsteigner Hand, die Angehörigen 
Von ihm und ihr geschrieben. 
VNathan. 
O erwünscht! 
Geht! lauft! holt mir das Büchelchen. Geschwind!
	        
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