Full text: Nathan der Weise. (1854)

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Saladin. 
Wie? 
Du kamst zum Patriarchen eher, als 
Zu mir? 
Tempelherr. 
Im Sturm der Leidenschaft, im Wirbel 
Der Unentschlossenheit! — Verzeih'! — Du wirst 
Von deinem Assad, fürcht' ich, ferner nun 
Nichts mehr in mir erkennen wollen. 
Saladin. 
Waͤrꝰ 
Es diese Furcht nicht selbst! Mich dünkt, ich weiß, 
Aus welchen Fehlern unsre Tugend keimt. 
Pfleg' diese ferner nur, und jene sollen 
Bei mir dir wenig schaden. — Aber geh! 
Such' du nun Nathan, wie er dich gesucht; 
Und bring' ihn her. Ich muß euch doch zusammen — 
Verständigen. — Wär' um das Mädchen ii 
Im Ernst zu thun: sey ruhig. Sie ist deinn 
Auch soll es Nathan schon empfinden, daß 
Er ohne Schweinefleisch ein Christenkind 
Erziehen dürfen! — Geh! 
(Der Tempelherr geht ab, und Sittah verläßt den Sophat) 
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