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Saladin.
Wie?
Du kamst zum Patriarchen eher, als
Zu mir?
Tempelherr.
Im Sturm der Leidenschaft, im Wirbel
Der Unentschlossenheit! — Verzeih'! — Du wirst
Von deinem Assad, fürcht' ich, ferner nun
Nichts mehr in mir erkennen wollen.
Saladin.
Waͤrꝰ
Es diese Furcht nicht selbst! Mich dünkt, ich weiß,
Aus welchen Fehlern unsre Tugend keimt.
Pfleg' diese ferner nur, und jene sollen
Bei mir dir wenig schaden. — Aber geh!
Such' du nun Nathan, wie er dich gesucht;
Und bring' ihn her. Ich muß euch doch zusammen —
Verständigen. — Wär' um das Mädchen ii
Im Ernst zu thun: sey ruhig. Sie ist deinn
Auch soll es Nathan schon empfinden, daß
Er ohne Schweinefleisch ein Christenkind
Erziehen dürfen! — Geh!
(Der Tempelherr geht ab, und Sittah verläßt den Sophat)
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