Full text: Nathan der Weise. (1854)

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Und Muselmann auf Jud', auf Muselmann 
Bestehen: soll allein der Christ den Christen 
Nicht machen dürfen? 
Saladin Mnoch ernster). 
Ruhig, Christ! 
Tempelherr (elassen). 
IIchh fühle 
Des Vorwurfs ganze Last, — die Saladin 
In diese Sylbe preßt! Ah, wenn ich wüͤßte, 
Wie Assad, — Assad sich an meiner Stelle 
Hierbei benommen haͤtte! 
Saladin. 
Nicht viel besse 
Vermuthlich, ganz so brausend! — Doch, wer hat 
Denn dich auch schon gelehrt, mich so wierr 
Mit einem Worte zu bestechen? Freilih 
Wenn Alles sich verhält, wie du mir sagf t: 
Kann ich mich selber kaum in Nathan finden. — 
Indeß, er ist mein Freund, und meiner Freunde 
Muß keiner mit dem andern hadern. — aß 
Dich weisen! Geh behutsam! Gieb ihn nicht 
Sofort den Schwärmern deines Poͤbels preis! 
Verschweig', was deine Geistlichkeit, an ihn 
Zu rächen, mir so nahe legen würd!?: I 
A— 
Zum Trotz ein Christ! 
e3* 
Dempelherr. 
Bald wär's damit zu späthe 
Doch Dank der Blutbegier des Patriarchen, 
Deß Werkzeug mir zu werden graute!
	        
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