Full text: Nathan der Weise. (1854)

Er ging, und niemand weiß wohin. — Ohn' alle 
Des Hauses Kundschaft, nur von seinem Ohr 
Geleitet, drang, mit vorgespreiztem Mantel, 
Er kühn durch Flamm' und Rauch der Stimme nach, 
Die uns um Hülfe rief. Schon hielten wir 
Ihn für verloren, als aus Rauch und Flamme 
Mit eins er vor uns stand, im starken Arm 
Empor sie tragend. Kalt und ungerührt 
Vom Jauchzen unsers Danks, setzt seine Beute 
Er nieder, draͤngt sich unters Volk und ist — 
Verschwunden! 
Nathan. 
Nicht auf immer, will ich hoffen. 
Daja. 
Nachher die ersten Tage sahen wir 
Ihn unter'n Palmen auf und nieder wandeln, 
Die dort des Auferstandnen Grab umschatten. 
Ich nahte mich ihm mit Entzücken, dankte, 
Erhob, entbot, beschwor, — nur einmal noch 
Die fromme Kreatur zu sehen, die 
Nicht ruhen koͤnne, bis sie ihren Dank 
Zu seinen Füßen ausgeweinet. 
UNathan. 
Nun? 
Dajia. 
Umsonst! Er war zu unsrer Bitte taub; 
Und goß so bittern Spott auf mich besonders. 
Nathan. 
Bis dadurch abgeschreckt. 
Daja. 
Nichts weniger!
	        
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