Full text: Nathan der Weise. (1854)

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Wohl schwerlich, als schon ist. Und eher noch 
Was weniger. 
Patriarch. 
Ich wünsche wenigstens, 
Daß so ein frommer Ritter lange noch 
Der lieben Christenheit, der Sache Gottes 
Zu Ehr' und Frommen blühn und grünen moͤge! 
Das wird denn auch nicht fehlen, wenn nur fein 
Die junge Tapferkeit dem reifen Rathe 
Des Alters folgen will! — Womit wär sonst 
Dem Herrn zu dienen? 
Tempelherr.“ 
Mit dem Nämlichen, 
Woran es meiner Jugend fehlt: mit Rath. 
Patriarch. 
Recht gern! — Nur ist der Rath auch anzunehmen. 
Tempelherr. 
Doch blindlings nicht? 
Patriarch. 
Wer sagt denn das? — Ei freilich 
Muß niemand die Vernunft, die Gott ihm gab, 
Zu brauchen unterlassen, — wo sie hin 
Gehoͤrt. Gehoͤrt sie aber überall 
Denn hin? — O nein! — Zum Beispiel: wenn uns Gott 
Durch einen seiner Engel, — ist zu sagen, 
Durch einen Diener seines Worts — ein Mittel 
Bekannt zu machen wuͤrdiget, das Wohl 
Der ganzen Christenheit, das Heil der Kirche, 
Auf irgend eine ganz besondre Weise 
Zu fördern, zu befestigen: wer darf 
Sich da noch unterstehn, die Willkür deß,
	        
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