Full text: Nathan der Weise. (1854)

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Tempelherr. 
Ihr kennt mich schon nicht mehr? 
Klosterbruder. 
Doch, doch! Ich glaubte nur, daß ich den Herrn 
In meinem Leben wieder nie zu sehn 
Bekommen würde. Denn ich hofft' es zu 
Dem lieben Gott. — Der liebe Gott, der weiß, 
Wie sauer mir der Antrag ward, den ich 
Dem Herrn zu thun verbunden war. Er weiß, 
Ob ich gewünscht, ein offnes Ohr bei Euch 
Zu finden; weiß, wie sehr ich mich gefreut, 
Im Innersten gefreut, daß Ihr so rund 
Das alles, ohne viel Bedenken, von 
Euch wiessst, was einem Ritter nicht geziemt. — 
Nun kommt Ihr doch! nun hat's doch nachgewirkt! 
Tempelherr. 
Ihr wißt es schon, warum ich komme? Kaum 
Weiß ich es selbst. 
Altosterbruder. 
Ihr habt's nun überlegt; 
Habt nun gefunden, daß der Patriarch 
—AD 
Durch seinen Anschlag zu gewinnen; daß 
Ein Feind ein Feind ist, wenn er unser Engel 
Auch siebenmal gewesen waäre. Das, 
Das habt Ihr nun mit Fleisch und Blut erwogen, 
Und kommt, und tragt Euch wieder an. — Ach Gott! 
Tempelherr. 
Mein frommer, lieber Mann! gebt Euch zufrieden. 
Deßwegen komm' ich nicht; deßwegen will 
Ich nicht den Patriarchen sprechen. Noch,
	        
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