127
Daja.
Scheint freilich wenig Sinn zu haben. — Doch
Zuweilen ist des Sinns in einer Sache
Auch mehr, als wir vermuthen; und es wäͤre
So unerhoͤrt doch nicht, daß uns der Heiland
Auf Wegen zu sich zoöͤge, die der Kluge
Von selbst nicht leicht betreten würde.
Tempelherr.
Das
So feierlich? — (UuUnd setz' ich statt des Heilands
Die Vorsicht: hat sie denn nicht Recht?) Ihr macht
Mich neubegieriger, als ich wohl sonst
Zu seyn gewohnt bin.
Daja.
O! das ist das Land
Der Wunder!
Tempelherr.
(Nun! — des Wunderbaren. Kann
Es auch wohl anders seyn? Die ganze Welt
Drängt sich ja hier zusammen.) — Liebe Daja,
Nehmt für gestanden an, was Ihr verlangt:
Daß ich sie liebe; daß ich nicht begreife,
Wie ohne sie ich leben werde; daß.
Daja.
Gewiß? gewiß? — So schwört mir, Ritter, sie
Zur Eurigen zu machen; sie zu retten;
Sie zeitlich hier, sie ewig dort zu retten.
Tempelherr.
Und wie? — Wie kann ich? — Kann ich schwören, was
In meiner Macht nicht steht?