Full text: Nathan der Weise. (1854)

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Daja. 
Wenigstens 
Gesteht, daß Ihr Euch seiner Unruh' freut, 
Und seiner Unruh' danket, was Ihr jetzt 
Von Ruh' genießt. 
Rescha. 
Mir voͤllig unbewußt! 
Denn was ich hoͤchstens dir gestehen koͤnnte, 
Wär', daß es mich — mich selbst befremdet, wie 
Auf einen solchen Sturm in meinem Herzen 
So eine Stille ploͤtzlich folgen koͤnnen. 
Sein voller Anblick, sein Gespraͤch, sein Thun 
Hat mich ... 
Daja. 
Gesättigt schon? 
Recha. 
Gesattigt, will 
Ich nun nicht sagen; nein — bei weitem nicht — 
Daja. 
Den heißen Hunger nur gestillt. 
Recha. 
Nun ja, 
Wenn du so willst. 
XE 
Ich eben nicht. 
Recha. 
Er wird 
Mir ewig werth, mir ewig werther, als 
Mein Leben bleiben: wenn auch schon mein Puls 
Nicht mehr bei seinem bloßen Namen wechselt; 
Nicht mehr mein Herz, so oft ich an ihn denke,
	        
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