Full text: Geschichte des Füsilier-Regiments von Gersdorff (Hessisches) Nr. 80 und seines Stamm-Regiments des Kurhessischen Leibgarde-Regiments von 1632 bis 1900

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westlich der Festung 1 Batterie von 8 schweren Kanonen, 
zuf dei Werlauer Berge nordwestlich der Festung 1 Batterie 
von 6 Mörsern, 
zuf dem Werlauer Berge nordwestlich der Festung 1 Batterie 
von 8 schweren Kanonen, 
auf dem Werlauer Berge nördlich der Festung eine Batterie 
von 6 Mörsern. 
Am 20. Dezember begann aus all diesen Batterien das Bom— 
bardement, das nach dem Angedeuteten hauptsächlich auf dem Schlosse 
sehr bald größere Verwüstungen anrichtete. Nur durch starke Lösch— 
kommandos und umfangreiche Löschanstalten gelang es, dort die 
Brände an einer gefährlichen Ausdehnung zu hindern. Während 
des Bombardements versuchten zwei feindliche Kolonnen, gegen die 
Werke am Speifeuer und am Trarbacher (West-) Thore vorzugehen. 
Sie stürmten mit großer Bravour und gelangten zweimal bis an 
die Contreskarpe heran, dann aber wurden sie von den in erster 
Linie stehenden Kompagnien des Regiments Görz unter Godenius 
zurückgeworfen. Als sie dann einen dritten Angriff machten und 
diese Kompagnien zurückwichen, warf sich General v. Görz selbst an 
der Spitze seiner letzten zwei Regiments-Kompagnien dem Angreifer 
entgegen und zwang ihn unter blutigem Handgemenge zur Umkehr. 
Der Feind hatte an Todten allein 400 Mann verloren, aber auch 
die Hessen beklagten manchen Verlust. General v. Görz selbst war 
mm Handgemenge durch einen Stich in den linken Arm erheblich ver— 
vundet worden. 
Am folgenden Tage (21. Dezember) erhielt der Feind ansehn⸗ 
liche Verstärkungen, 10 000 Mann und eine Zahl von Belagerungs⸗ 
geschützen aus Metz, ebenso freilich auch die Besatzung von Rheinfels 
von Ehrenbreitstein und Frankfurt a. M. einige schwere Geschütze 
sowie Mineurs. Es konnten damit einige Batterien errichtet werden, 
die vom Patersberge aus, am rechten Rhein⸗Ufer gelegen, namentlich 
das feindliche Feuer am Werlauer Berge bekämpften und von der 
Festung abzogen. Das dauerte jedoch nur kurze Zeit, denn auch 
der Feind errichtete bei Biebernheim neue Batterien und hatte bald 
wieder das Uebergewicht erlangt. 
Am 22. Dezember folgte bereits wieder ein neuer Sturm auf 
die Westfront der Festung zusammen mit einem Versuche auf 
St. Goar. Während nach einer heftigen, von 3 Uhr nachmittags an 
bis zur Nacht dauernden Beschießung eine starke Kolonne von der 
Zeschichte des Füs. Regts. von Gersdorff (Hess.) Nr. 80.
	        
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