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Belagerungstrain in Montreal und Trier angelegt worden, und als
nun am Anfang des Dezember 1692 das Belagerungskorps unter
Tallard sich dort versammelte, dauerte es nur vierzehn Tage, bis dasselbe
wohlausgerüstet für seine Aufgabe mit 18 900 Mann (23 Bataillone,
20 Eskadrouns) vor der Festung anlangte (16. Dezember). Erst
spät erfuhr man bei den Verbündeten den Marsch der Franzosen,
und nur der Energie des Landgrafen von Hessen-Cassel war es zu
derdanken, daß wenigstens 4000 Mann seiner Truppen bis zum
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18. Dezember bei St. Goarshausen, gegenüber der Festung, an—
langten und, was nun der Landgraf von Rheinfels zugestand, auf
Fähren nach der Festung übergeführt wurden. Dazu kam noch ein
etwa 3000 Mann zählendes Korps, meist Kavallerie, unter General
v. Kerstenbruck, welches vom rechten Rhein-Ufer aus die Belagerten
unterstützen und im Besonderen auch feindliche Uebergangsversuche
verhindern sollte. Endlich brachte es Landgraf Carl noch dahin,
daß ein aus brandenburgischen, württembergischen, pfälzischen und
hessischen Truppen formirtes Entsatzkorps unter seiner Führung sich
gegen Rheinfels in Bewegung setzen sollte. Bis zu seinem Eintreffen