Full text: Geschichte des Füsilier-Regiments von Gersdorff (Hessisches) Nr. 80 und seines Stamm-Regiments des Kurhessischen Leibgarde-Regiments von 1632 bis 1900

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Anlage 10. 
Fahnen und Musikinstrumente. 
Silberne 
Instrumente. 
durhessische 
TFahnen.. 
Von Seiner Majestät dem Hochseligen Kaiser Wilhelm dem 
Hroßen war angeordnet worden, daß alle Besitzthümer ehemalig 
urfürstlich-hessischer Regimenter, an welche sich historische Erinne— 
rungen knüpften, an die entsprechenden neuen preußischen Truppen— 
heile übergehen sollten. Diese Besitzthümer sollten gemäß Verfügung 
des Generalkommandos XI. Armeekorps vom 24. November 1867 in 
»en Offizier-Speiseanstalten oder in der Wohnung des Kommandeurs 
lufstellung finden. 
Beim Regiment waren die vom Kurhessischen Leib-Garde-Regiment 
zeführten schön eiselirten und mit erhabenem Fries von Engelköpfen 
oersehenen silbernen Musikinstrumente — ein Geschenk des Kurfuͤrsten — 
vorhanden. Jedes Instrument war mit werthvollem dicken silbernen 
Banderol umflochten. Leider war ein großer Theil der ursprünglich 
vorhanden gewesenen Instrumente während des Feldzuges 1866 ab— 
handen gekommen. Uebernommen wurden: 1 Schellenbaum, 2 Posaunen, 
3 Waldhörner, 3 Veutiltrompeten, 1 Fagott, 16 Klarinetten, 1 großé 
Trommel nebst Becken, 1 Wirbeltrommel, 1 Triangel. Die Metall— 
instrumente werden nur bei Kaiserparaden in Gebrauch genommen.*) 
Auf dem Schellenbaum ist der schwere silberne kurhessische Löwe durch 
den preußischen Adler ersetzt. Der Löwe selbst, auf einem Marmorsockel 
angebracht, dient im Offizierkasino in Wiesbaden als Tafelaufsatz (siehe 
Abbildung) und wird in verkleinerter Nachbildung aus massivem Silber 
den aus dem Regiment scheidenden Offizieren als Andenken überreicht. 
Die auf dem unteren Absatz des Sockels stehenden Kronen rühren 
wbenfalls vom Schellenbaum des Kurhessischen Leib-Garde-Regiments 
sjer. Endlich ist auf der Vorderseite des Sockels der beim Einzug 
871 überreichte silberne Lorbeerkranz angebracht. 
Gestützt auf obige Willensmeinung Seiner Majestät, erhob das 
Regiment ferner im Jahre 1867 Anspruch auf die damals im Zeug— 
) Als der erste Kommandeur des Regiments Oberst v. Colomb zum ersten 
Mal den Schellenbaum mit dem rothen und weißen Roßschweife sah, hielt er 
diese für die preußischen Musiken allgemein üblichen Farben fuͤr die hessischen 
und ließ den rothen Schweif durch einen schwarzen ersetzen. Bis zum Jahre 1891 
blieben diese Farben. Als dann die Erneuerung der Roßschweife erforderlich 
vurde. wurden wmieder rothe und weiße angeschafft.
	        
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