hervor, drangen in die Batterie ein, vernagelten die Geschütze und
gingen selbst bis in die Laufgräben vor. Nur mit Mühe gelang
es, sie wieder zurückzuwerfen. Neue Mittel wurden hervorgesucht,
alle halfen nicht viel und vermehrten nur die Opfer dieser Belage—
rung. Noch war in keiner Weise genügend ein neuer Sturm vor—
hereitet, die Bresch-Batterie kaum wieder hergestellt, da trieb Morosini
abermals zu einer solchen Unternehmung. Vergebens waren alle
Warnungen.
Die Flotte erhielt Befehl, die Karababa in Schach zu halten
und Truppenzüge nach der Festung zu verhindern, die Soldaten der
schweren Schiffe mußten ans Land und die Laufgräben besetzen, die
Armee selbst aber sollte in zwei Kolonnen gegen die noch unfertigen
Breschen vorgehen, und diese sollten durch den Mineur kurz vor dem
Sturmanlauf gangbar gemacht werden.
Am 12. Oktober bei Tagesanbruch erfolgte der Sturm. Die
Grenadiere voran, wandte sich die linke Flügelkolonne, darunter
der Rest des Regiments Prinz Carl, nur noch 250 Mann stark,
gegen den vielumstrittenen Thurm. Unter furchtbarem Gemetzel
— — dieser Versuch,
die Türken dringen wieder hinein und gewinnen ihn abermals. Das
Regiment Prinz Carl verliert die Fähnriche v. Stein und Appelius,
den Lieutenant v. Calenberg, verwundet werden Hauptmann v. Boyne—
hurg, Lieutenants Kiesel, Kerweno, Montreville und Fähnrich Lembken.
Auch die andere Sturmkolonne am rechten Flügel war ebenso wenig
glücklich. Binnen 1/ Stunden deckten an 1000 Mann die Wal—
statt mit ihren Leibern.
Morosini wollte am folgenden Tage den Sturm erneuern, als
er aber den Kriegsrath einberief, widersetzten sich alle Führer dem
aussichtslosen Plane. Die Armee sei auf dem Standpunkte an—
zelangt, daß sie nichts mehr leisten könne. Der Kriegsrath beschloß
deshalb endlich die Aufhebung der Belagerung, nachdem in hundert—
tägigem Ringen 20000 Mann gefallen oder gestorben waren. Der
Rest war zum größten Theil krank oder verwundet, die Regiments—
rollen wiesen nur noch wenige Marsch- oder —DXD—
Das Regiment Prinz Carl hatte nur noch 164 Gesunde und von
einen Kranken starben auch noch gar viele auf der Heimkehr.
Am 14. November begann die Aufhebung der Belagerung, am
21. November die Einschiffung der Truppen. Vergebens flehten die
griechischen Inselbewohner um Schutz, man überließ sie ihren haß—