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Häuptern, konnte er mit glücklicher Befriedigung auf seine inhalt—
reiche Dienstzeit zurückblicken. Vom Regiment wurde ihm die Er—
l(aubniß zuerkannt, die Regimentsuniform zu tragen. Außerdem
wurde er vom Offizierkorps zum Abschiedsmahle eingeladen und
ihm hierbei das Geschenk, der silberne kurhessische Löwe auf Marmor—
ockel, überreicht, wie es sonst nur den Offizieren gewidmet wird,
die längere Zeit dem Regiment angehört haben.
Ende Juli rückte das Regiment zum Regiments-Exerziren nach
dem Truppenübungsplatze Darmstadt ans. Eine aus Mannschaften
aller drei Bataillone zusammengestellte Kompagnie blieb unter dem
Kommando des Hauptmanus Preuß zur Gestellung der Wachen und
Posten im Königlichen Schlosse zurück.
Ihre Majestät die Kaiserin Friedrich gab uns wieder mehrfache
Beweise der Gnade. So trafen zu wiederholten Malen im Hom—
zurger Offizierkasino Früchte aus dem Schloßgarten von Friedrichs—
hof ein. Im August wurde der Adjutant des III. Bataillons,
Leutnant v. Rohrscheidt, um einen Namenszug gebeten, wie ihn
die Offiziere des Regiments auf den Epaulettes tragen. Er erhielt
alsbald vom Oberhofmarschall Grafen v. Seckendorff die Mit—
theilung, der Namenszug sei an der Schleife des Kranzes angebracht
worden, der im Namen der Kaiserin Friedrich am Sarge des er—
mordeten Königs Humbert niedergelegt worden sei, und bald darauf
zing ihm als Geschenk Ihrer Majestät ein silbernes, mit dem goldenen
Namenszug des Regiments geschmücktes Cigarettenetni zu.
Am 11. August nahmen das J. und II. Bataillon an der
Truppenschau vor Seiner Majestät auf dem großem Sande bei
Mainz theil, und hatten diese beiden Bataillone die Ehre, wegen
hrer guten Haltung besonders belobt zu werden. An dem—
selben Tage traf das Kaiserpaar nochmals in Homburg ein, be—
ichtigte die Saalburg und reiste am 12. August wieder ab.
Ende August rückte das Regiment zum Brigade-Exerziren nach
Mainz. An letzterem nahm, neben den 8 Bataillonen der Brigade,
auch noch das Pionier-Bataillon Nr. 11 theil. Die Manöver fanden
zwischen Taunus und Lahn statt und endeten mit einem Angriff des
ganzen Korps gegen einen markirten Feind, der die Höhen südlich
rimburg besetzt hatte.
Der Rückmarfch in die Garnison führte das III. Bataillon an
Schloß Friedrichshof vorbei. Ihre Majestät die Kaiserin Friedrich
ꝛrwies dem Bataillon die Ehre, im Wagen den Vorbeimarsch des—