Full text: Geschichte des Füsilier-Regiments von Gersdorff (Hessisches) Nr. 80 und seines Stamm-Regiments des Kurhessischen Leibgarde-Regiments von 1632 bis 1900

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Baracken nach Mainz. Dank den umfassenden Gegenmaßregeln blieb 
es bei den ersten vereinzelten Fällen, und das Bataillon kounte schon 
im Juni wieder in die gründlich desinfizirte Kaserne zurückkehren. 
Im April konnte der Regimentskommandeur Ihrer Majestät 
der Kaiserin Friedrich die freudigen Glückwünsche des Offizierkorps 
zur glücklichen Errettung des Prinzen von Wales aus Mörderhand 
aussprechen. 
Am 28. April übersandte Oberst v. Wachter unserem General— 
Inspekteur, Grafen Waldersee, die Glückwünsche des Regiments zum 
50jährigen Jubiläum; bald darauf wohnte der am 6. Mai mit 
diesem Rang bekleidete General-Feldmarschall den Bataillons— 
Besichtigungen des Regiments auf dem großen Sande bei. 
Am 6. Mai feierten wir das Fest der Großjährigkeits-Erklärung 
unseres Kronprinzen, und wenige, Tage darauf, am 15. Mai, traf 
der Kaiser wieder in Wiesbaden ein. Die 4. Kompagnie unter 
Hauptmann v. Below brachte die Fahnen ins Schloß. 
Der auf den 19. Mai fallende Geburtstag des Kaisers von 
Rußland wurde wieder durch eine Parade der Garnisonen Wies— 
baden und Biebrich unter Hinzuziehung des noch in Mainz unter— 
zebrachten III. Bataillons und im Beisein des russischen Botschafters 
gefeiert. Seine Majestät sprach sich sehr befriedigt und anerkennend 
über das Regiment aus. Dem Oberstleutnant Frhrn. v. Hügel 
wurde der Kronen-Orden 3., dem Hauptmann v. Below der Rothe 
Adler-Orden 4. Klasse verliehen. 
Am 22. Mai fand vor dem Kurhause ein Blumenkorso statt, 
an welchem sich eine Anzahl von Offizieren des Regiments zu 
Pferde betheiligt, und dem Seine Majestät der Kaiser, sowie 
Prinz und Prinzessin Friedrich Carl von Hessen längere Zeit bei— 
wohnten. Am folgenden Tage traf auch die Kaiserin in Wiesbaden 
ein, und beide Majestäten nahmen an dem Himmelfahrts-Gottesdienst 
der Garnison in der Marktkirche theil. Tags darauf reisten die 
Majestäten ab, nachdem sie der Kaiserin Friedrich auf Schloß 
Friedrichshof einen Besuch abgestattet hatten. Zur Vertheilung an 
die Posten und Ordonnanzen wurde, wie auch seither, eine Summe 
»on 300 Mark vom Hofmarschallamt überwiesen. 
Auf Befehl Seiner Majestät bildete das J. Bataillon am 
. Juni die Trauerparade für den in Wiesbaden verstorbenen 
ehemaligen Oberhof- und Hausmarschall, General à la suite der 
Armee v. Liebenau.
	        
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