Full text: Geschichte des Füsilier-Regiments von Gersdorff (Hessisches) Nr. 80 und seines Stamm-Regiments des Kurhessischen Leibgarde-Regiments von 1632 bis 1900

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Zum Weihnachtsfest hatte Ihre Majestät die Gnade, dem 
Offizierkasino in Homburg einen Schreibtisch zum Geschenk zu 
machen. 
1899. 
In unserem Offizierkorps hatte man schon längst alle Er— 
innerungen aus der hessischen Zeit gesammelt und aufbewahrt: In 
Wiesbaden befinden sich unter Glas und Rahmen einige der Orden, die 
der letzte Kurfürst von Hessen getragen. Es befinden sich dort ferner das 
Gruppenbild des Offizierkorps des Kurhessischen Leib-Garde-Regiments 
in seiner letzten Zusammensetzung und eine ganze Reihe kurhessischer 
Uniformbilder aus älterer, wie auch aus der neueren Zeit, in welcher 
die Uniform des Regiments, mit Ausnahme der Helmzier, genau 
diejenige des 1. Garde-Regiments zu Fuß war. Eine Anzahl dieser 
Bilder hat liebenswürdigerweise der in Marburg lebende, ehemals 
kurhessische Rittmeister v. Pappenheim dem Regiment zur Verfügung 
gestellt. Freudig blickten wir stets auf die bei Kaiserparaden ge— 
führten silbernen Instrumente,“) mit großem Stolze aber wies schon 
der in das Regiment eintretende Leutnant auf den im Wiesbadener 
Kasino hängenden Stammbaum des Kurhessischen Leib-Garde-Regiments 
hin, der auf das Jahr 1632 zurückweist. Endlich war es immer das 
Streben unserer Kommandeure gewesen, dem Offizierkorps Ersatz aus 
den kurhessischen Soldatenfamilien zuzuführen und so deren alte 
Namen dem Regiment zu erhalten. 
Eine nicht geringe Freude und Genugthuung mußte demnach 
die A. K. O. vom 1. Januar 1899 im Regiment hervorrufen, durch 
welche die Herzenswünsche nicht nur der aus hessischen Familien 
hervorgegangenen Offiziere, sondern des gesammten Offizierkorps er— 
füllt wurden. 
Die an das Generalkommando des XI. Armeekorps gerichtete 
A. K. O. lautete: 
„Als Mein in Gott ruhender Herr Großvater im Jahre 1870 
zum Schutz von Deutschlands Ehre und Unabhängigkeit sein 
Volk zu den Waffen rief, schaarten sich Hessens Söhne voller 
Begeisterung unter seine Fahnen. An den blutigen Tagen von 
Wörth, Sedan, Orléans, Le Mans, St. Quentin, vor Metz 
und vor Paris bewährten sie die alte hessische Tapferkeit in neuen 
Großthaten, würdig der Ahnen, die in zahllosen Kämpfen auf 
*) Siehe Abschnitt „Fahnen“ ꝛc.
	        
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