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bild des Generals. Ueber dem Rahmen ist sein Helm, ein Offizier⸗
degen und ein Füsiliersäbel befestigt. Den Rahmen umgeben die
nachgebildeten Orden des Generals, darunter die Kette zum
Schwarzen Adler-Orden. Unter dem Bilde befinden sich Schilder
mit der Inschrift: „1870. 6. August 1894. Den Nachfolgern
Derer, welche ihm seine Ehrenzeichen erkämpft haben. Primipilariis
senex.“
Der 21. November, der erste Geburtstag Ihrer Majestät der
Kaiserin Friedrich seit ihrer Ernennung zum Chef des Regiments,
gab Veranlassung zu einer glänzenden Feier im Offizierkasino und
einer in fast ausgelassen fröhlicher Weise verlaufenen Festlichkeit der
Mannschaften, an der sich die Offiziere sämmtlich betheiligten. Mit
dem Leib-Husaren-Regiment Kaiserin wurden, wie hinfort stets
an diesem Tage, Grüße ausgetauscht, und Ihre Majestät dankte in
huldvollster Weise für die ihr vom Regiment übermittelten Glück—
wünsche.
Am 23. November verschied in Jena an den Folgen der Ver—
wundung des Rückgrates, welche er beim Regiment in der Schlacht
bei Sedan erhalten und unter der er zeitweise namenlos gelitten hatte,
der Major a. D. v. Kehler, zuletzt Kommandeur des Invaliden—⸗
hauses in Karlshafen.
Am 17. Dezember starb in Wiesbaden eine Persönlichkeit,
deren Scheiden ein schmerzliches Bedauern in der gesammten Armee
hervorrief: der General der Infanterie à J. s. des Kadettenkorps
v. Vallet des Barres. Zum Regiment hatte er in besonderer
Beziehung gestanden. Nicht nur, daß sein Sohn zu den Unseren
zählte; in seiner Eigenschaft als Vorsitzender der „Vereinigung
inaktiver Offiziere“ in Wiesbaden — die einen Zusammenschluß
der hier lebenden pensionirten Kameraden bezweckte — erstrebte
und förderte er auch unausgesetzt den Anschluß der Offiziere
der Garnison an die inaktiven Kameraden. Schmerzlich vermißten
wir ihn fürderhin bei den winterlichen kameradschaftlichen Kasino—
Abenden, denen er beigewohnt, so oft es nur sein Gesundheits—
zustand gestattet hatte. Unser J. und II. Bataillon, sowie
die 11. Abtheilung Feld-Artillerie-Kegiments Nr. 27 bildeten die
Trauerparade.
Der im November als Bataillonskommandeur in das Infanterie⸗
Regiment Nr. 135 versetzte Major v. der Leyen hatte dem Regiment
18 Jahre lang angehört. Ferner wurde im Dezember unser