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des Denkmals für Meinen heißgeliebten, unvergeßlichen Vater,
Ihren theuren Herrn Gemahl, eine besondere, große Freude
bereitet. Die Feier hat in Mir die lebhaftesten Erinnerungen
wachgerufen, mit welcher herzlichen und aufopfernden Treue
und Liebe Eure Kaiserliche uund Königliche Majestät dem selig
Entschlafenen in Freud und Leid zur Seite standen. Hierbei
erinnere Ich Mich auch gern der Zeit, in welcher Derselbe als
Feldherr Deutsche Truppen zum Kriege führte. Dies giebt Mir
Anlaß, Eure Kaiserliche und Königliche Majestät zu bitten, Mir die
Freude zu machen, die Stelle als Chef des Füsilier-Regiments
von Gersdorff (Hessisches) Nr. 80 anzunehmen, eines derjenigen
Regimenter, welche unter dem Kommando des siegreichen Ober—
befehlshabers der Dritten Armee an den Schlachten bei Weißen—
burg, Wörth und Sedan in rühmlichster Weise Antheil genommen
haben.
Euere Kaiserliche und Königliche Majestät dürfen Sich ver—
sichert halten, daß das brave Regiment, welches angewiesen ist,
Eurer Kaiserlichen und Königlichen Majestät den Rapport und
die Offizierrangliste vorschriftsmäßig einzureichen, durch die ihm
zu Theil gewordene Auszeichnung hochbeglückt sein und sich
seines erhabenen Chefs allzeit würdig erweisen wird.
Wiesbaden, den 18. Oktober 1897.
Wilhelm. R.“
An das Generalkommando des XI. Armeekorps erging folgende
Kabinets-Ordre:
„Ich habe Ihre Majestät die Kaiserin und Königin
Friedrich zum Chef des Füsilier-Regiments von Gersdorff
(Hessisches) Nr. 80 ernannt und beauftrage das General—
kommando, dem Regiment dies mit der Weisung bekannt zu
machen, seinem nunmehrigen hohen Chef den Rapport und die
Offizierrangliste vorschriftsmäßig einzureichen.
Wiesbaden, den 18. Oktober 1897.
Wilhelm. R.“
Um 4 Uhr war das Offizierkorps des Regiments zur Ab—
fahrt Ihrer Majestät der Kaiserin Friedrich am Bahnhof vereinigt,
und hier wurden, im Beisein des Kaiserpaares, die Offiziere einzeln
dem hohen Chef vorgestellt.