Full text: Geschichte des Füsilier-Regiments von Gersdorff (Hessisches) Nr. 80 und seines Stamm-Regiments des Kurhessischen Leibgarde-Regiments von 1632 bis 1900

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Feier waren, außer sämmtlichen direkten Angehörigen der Kaiserlichen 
Familie, der General-Feldmarschall Graf v. Blumenthal sowie eine 
große Anzahl anderer Fürstlichkeiten und hochgestellten Persönlichkeiten 
eingeladen, welche zu Kaiser Friedrich in näherer Beziehung ge— 
standen hatten. 
Dem Kaiserzelte gegenüber an der Rückseite des Denkmals war 
eine, der Dekoration im „Burggrafen“ nachgebildete, von zwei 
Thürmen flankirte Mauer errichtet, auf deren Söller der große 
Sängerchor untergebracht war, während sich auf den Thürmen selbst 
Posaunenbläser in mittelalterlicher Tracht befanden. 
Beim Erscheinen der Majestäten wurde die Händelsche Arie aus 
»Judas Maccabäus«: „Seht, da naht er, preisgekrönt“ angestimmt. 
Nach der Ansprache des Oberbürgermeisters v. Ibell folgte dann 
die Hymne von Gluck, worauf der Kammerherr v. Hülsen, als 
Vorsitzender des Denkmalkomitees, mit schwungvollen Worten den 
verewigten Kaiser pries, demgegenüber die Stadt Wiesbaden heute 
eine Schuld der Dankbarkeit einlöse. „Laßt uns streben,“ rief er, 
„zu werden, wie er: Groß, deutsch und treu, edel, hülfreich und gut!“ 
Während nun, nach ertheiltem Kaiserlichen Wink, die anwesen— 
den Truppen präsentirten, stimmten sämmtliche Militärmusiken, der 
Sängerchor und die Posaunenbläser gleichzeitig die Nationalhymne 
an, und unter dem Donner der Salut-Batterie, in den sich das 
Festgeläut sämmtlicher Kirchenglocken Wiesbadens mischte, fiel die 
Hülle. Ein wahrhaft ergreifender Augenblick, besonders für die— 
jenigen, welche die herrliche Gestalt des Verewigten an dieser Stätte 
in voller Lebensfrische gesehen hatten! 
Mittlerweile war die beglückende Nachricht verbreitet worden, 
daß der Kaiser Ihre Majestät die Kaiserin Friedrich zum Chef 
des Regiments ernannt habe. 
Vor dem Denkmal des heimgegangenen Kaiserlichen Dulders, 
unseres sieghaften Feldherrn von Weißenburg und Wörth, erwiesen 
wir mit freudigem Stolze unserm erlauchten Chef die erste Ehren— 
bezeugung; und in Gemeinschaft mit dem nach der Feier an unserm 
Festessen theilnehmenden Offizierkorps des hessischen Schwester— 
Regiments brachten wir der Kaiserin das erste begeisterte Hurrah! 
Das Schreiben Seiner Maiestät an seine erlauchte Mutter 
aber lautete: 
„Eure Kaiserliche und Königliche Majestät haben Mir 
durch Ihre Theilnahme an der heutigen Feier der Enthüllung
	        
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