Full text: Geschichte des Füsilier-Regiments von Gersdorff (Hessisches) Nr. 80 und seines Stamm-Regiments des Kurhessischen Leibgarde-Regiments von 1632 bis 1900

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Das III. Bataillon wurde, nachdem Hauptmann Preuß mit 
der 10. Kompagnie die Fahne aus dem Schlosse abgeholt, an dem— 
selben Abend mit der Eisenbahn nach Homburg zurückbefördert. Von 
allen Seiten aber liefen Glückwünsche beim Regiment ein für die 
ihm gewordene seltene Auszeichnung. 
Es bleibt nun noch nachzuholen, daß beim Ordensfest dem 
Musikdirigenten Münch das Kreuz der Inhaber des Hausordens 
von Hohenzollern, dem Hauptmann v. Vallet des Barres der Rothe 
Adler-Orden 4. und dem Zahlmeister Wagner (II. Bataillon) der 
Kronen-Orden 4. Klasse verliehen worden war. Der letztgenannte 
Beamte hatte, vom kurhessischen Leib-Garde-Regiment übernommen, 
dem Regiment seit 1866, also 31 Jahre, davon 20 Jahre in der 
Zahlmeister-Stellung, angehört. Bei der Versetzung des II. Bataillons 
nach Wiesbaden wurde seiner Bitte, Familienrücksichten halber in der 
alten Garnison zu verbleiben, Folge gegeben und er zu dem in 
Hanau neuformirten Regiment Nr. 166 versetzt. 
Am 27. März war, an Stelle des in den Ruhestand ge— 
tretenen Divisionskommandeurs, Generallieutenants v. Roon, der 
Generallieutenant Perthes, bisher Kommandeur der 44. Infanterie— 
Brigade, getreten. 
Die Abgabe des IV. Bataillons hatte, wie schon erwähnt, die 
endliche Erfüllung unseres sehnlichen Wunsches, mit 2 Bataillonen 
in Wiesbaden vertreten zu sein, zur Folge. Aber nicht ohne Opfer 
war dies zu erreichen gewesen: Wir verloren im Jahre 1897 
3 Stabsoffiziere, 4 Hauptleute und 7J Lieutenants, darunter den 
Oberstlieutenant v. Kettler, der dem Regiment als Hauptmann, 
Bataillonskommandeur und etatsmäßiger Stabsoffizier angehört 
hatte, und den Hauptmann Otto Freiherrn v. Verschuer, den wir 
als ritterlichen Träger eines alten kurhessischen Namens, von dem 
wir schon sechs im Regiment gehabt hatten, und nach 24jähriger 
Angehörigkeit doppelt ungern scheiden sahen. In das neuformirte 
Regiment Nr. 166 wurden 2 Hauptleute und 3 Lieutenants versetzt, 
unter ihnen Hauptmann v. Kraatz-Koschlau, welcher 20 Jahre lang 
8Oer gewesen war, und Premierlieutenant v. Borcke, Sohn des bei 
Wörth gefallenen Chefs unserer 7. Kompagnie. 
Beim Abschied des II. Bataillons zeugten die ausgedehnten 
Abschieds⸗Festlichkeiten der Stadt Hanau, wie des Ulanen-Regiments, 
von dem guten Einvernehmen, welches auch hier zwischen Stadt und 
Garnison geherrscht hatte. Die Stadt Hanau, sowie die Offiziere des
	        
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