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Außerdem erhielt der ehemalige Kommandeur des Regiments,
Generallieutenant z. D. v. Saß-Jaworski, folgendes Telegramm:
„Berlin, den 31. Januar 1896.
Ich verleihe Ihnen an dem 25jährigen Gedenktage des
Beginnes der Waffenruhe, in dankbarer Erinnerung Ihrer ver—
dienstvollen Kriegsthätigkeit an der Spitze der 12. Kompagnie
des tapferen 35., hierdurch den Kronen-⸗Orden 2. Klasse mit dem
Stern und den Schwertern am Ringe.
Wilhelm. R.“
Am Geburtstage des Kaisers erschien eine neue Offizier—
Bekleidungsvorschrift, durch welche einige Neuerungen in der Offizier—
bekleidung bedingt wurden.
Im Februar verlor das Regiment zwei Vorgesetzte, den Brigade—
kommandeur, Generalmajor Freiherrn v. Meerscheidt-Hüllessem, welcher
das Kommando der 11. Division, und den Regimentskommandeur,
Oberst v. Weise, welcher die 24. und alsdann die 12. Infanterie—
Brigade übernahm. Wieviel das Regiment ihm zu verdanken hat,
ist an anderer Stelle gesagt. (Siehe Seite 577.) Ganz besondere
Thränen weinte ihm die durch die Lieutenants repräsentirte Jugend
nach, für deren kleine und große Leiden und Freuden er jederzeit
ein williges Ohr und großes Wohlwollen gehabt hatte. An seine
Stelle trat Oberstlieutenant Lölhöffel v. Löwensprung, bisher beim
Stabe des Augusta-Regiments, während General v. Massow, bisher
Chef der Eisenbahn⸗Abtheilung im großen Generalstab, das Kommando
der 42. Infanterie-Brigade übernahm.
Am 4. März wurde auf Allerhöchsten Befehl das J. Bataillon
nebst Regimentsmusik mit der Bahn nach Oestrich im Rheingau
befördert, um die Trauerparade für den dort verstorbenen Admiral
o. Stosch zu bilden. In der Zeit vom 22. Februar bis 30. April
hatte das J. Bataillon leider nicht weniger als vier Trauerparaden
zu stellen.
Vom 10. bis 12. Mai stattete der Kaiser Wiesbaden seinen
ersten diesjährigen Besuch ab. Die Fahnen wurden von der 1. Kom—
pagnie ins Schloß gebracht.
Zum Regiments-Exerziren, welches auf der Bierstädter Höhe
stattfand, war das Regiment in und bei Wiesbaden zusammengezogen.
Zum Brigade-Exerziren wurde es mit der Eisenbahn in zehnstündiger
Fahrt nach Hildburghausen befördert, wo uns das II. Bataillon
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