Full text: Geschichte des Füsilier-Regiments von Gersdorff (Hessisches) Nr. 80 und seines Stamm-Regiments des Kurhessischen Leibgarde-Regiments von 1632 bis 1900

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1895. 
Beim Ordensfest erhielten: Oberst v. Weise den Kronen— 
Orden 2. Klasse, Major Reimers und Hauptmann v. Pawlowski 
den Rothen Adler-Orden 4. Klasse, der Büchsenmacher Ponath des 
J. Bataillons das Allgemeine Ehrenzeichen. 
Am 27. Januar zeichnete Seine Majestät die Armee aus durch 
die bedeutungsvolle Anrede: „An Mein Heer!“ anläßlich der 
25 jährigen Wiederkehr der großen Gedenktage des Jahres 1870,71. 
Es folgten die bekannte Auszeichnung der Inhaber des Eisernen 
Kreuzes und der Kriegsdenkmünze sowie der Fahnen (siehe Abschnitt 
„Fahnen“). 
Der Allerhöchste Befehl zur Begehung der besonderen Ehrentage 
der einzelnen Regimenter unter Hinzuziehung von deren Kriegs— 
veteranen fand im ganzen Reiche den freudigsten Wiederhall. Das 
Regiment hatte schon immer seit dem Kriege den 6. August in fest— 
licher Weise begangen. Stets waren an diesem Tage mit den 
Kriegstheilnehmern und anderen ehemaligen 80ern telegraphische 
Glückwünsche ausgetauscht worden. Durch die Kaiserliche Auf— 
forderung gewann diese Feier hinfort erhöhte Bedeutung. 
Die diesjährige Jubelfeier der Schlacht bei Wörth wurde leider 
durch den Ausmarsch der Bataillone aus ihren Garnisonen zum 
Regiments- und Brigade-Exerziren bei Mainz beeinträchtigt; auch 
konnte sie erst am 10. stattfinden. Dennoch hatten sich, dank der 
ihnen gewährten Fahrpreis-Ermäßigung, die Veteranen des Regiments 
in großer Zahl eingefunden. Die Feier begann mit einer Parade 
auf dem großen Sand bei Mainz; die Veteranen marschirten an 
der Spitze des Regiments vorbei, schwenkten dann ab und begrüßten 
die Fahnen mit stürmisch jubelndem Hurrah. Sodann fuhr das 
Regiment auf drei großen Rhein-Dampfern nach dem Niederwald, 
wo am National-Denkmal zunächst Divisionspfarrer Runge und dann 
Oberst v. Weise begeisternde Worte an die Versammelten richteten. 
Einen würdigen Abschluß fanden diese Worte in dem brausenden 
Hurrah auf den Allerhöchsten Kriegsherrn und der von Allen 
gesungenen Nationalhymne. Alsdann ging es aus der glühenden 
Sonnenhitze durch den kühlen Waldesschatten nach dem Jagdschloß 
Niederwald, wo eine festliche Speisung erfolgte. Ergreifend waren 
die Scenen des gegenseitigen Wiedersehens alter Kampfgenossen, 
deren viele sich erst im späteren Verlauf des Festes wieder— 
erkannten.
	        
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