Full text: Geschichte des Füsilier-Regiments von Gersdorff (Hessisches) Nr. 80 und seines Stamm-Regiments des Kurhessischen Leibgarde-Regiments von 1632 bis 1900

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So hatten die Genannten, vornehmlich Oberst v. Müller, durch 
jaahrelanges Sammeln kleiner Beiträge von den ehemaligen Offizieren 
des Regiments ein ebenso sinniges, wie fürstlich zu nennendes Ge— 
schenk zum Jubiläum ermöglicht. Es war dazu eingerichtet, den 
drei getrennt stehenden Bataillonen in gleichem Maße nutzbar sein 
zu können, und besteht daher aus drei schweren Eichenkasten, ent— 
haltend je zwei silberbeschlagene Weinkrüge und je 25 silberne Becher. 
Die sechs Krystallkrüge tragen auf dem Deckel die Widmung und die 
Schlachtennamen des alten kurhessischen wie des preußischen 
Regiments. Auf drei Krügen besteht der Deckelgriff aus dem 
massiv silbernen, aufrecht stehenden kurhessischen Löwen, auf den drei 
anderen aus dem fliegenden preußischen Adler. An den Bechern 
ist auf einer Seite das vergoldete Monogramm des Regiments be— 
sestigt, auf der anderen Seite auf jedem ein bis zwei Namen ehe— 
maliger Regimentskameraden mit der Dauer ihrer Regiments— 
angehörigkeit eingeprägt. Den beiden einzigen noch im Regiment 
befindlichen Offizieren, die ihm seit der Neuformirung 1866 angehört 
hatten, den Majors Wagner und v. Kutzleben, wurden große silberne 
Ehrenbecher überreicht. 
Der Ueberreichung dieses Geschenkes galt die Rede des Generals 
v. Below. Nachdem er zu einem stillen Glase zum Gedächtniß des 
Generals v. Colomb aufgefordert hatte, der das Saatkorn ritter— 
lichen, vornehmen Sinnes in das Offizierkorps hineingelegt habe, 
zriff er in den tiefen Born seiner Erinnerungen und schilderte die 
ersten sieben Jahre des Bestehens des preußischen Regiments mit 
einer Herzlichkeit, die seine innere Zugehörigkeit zum Regiment 
leuchtend darthat. Sodann lud er die beiden Herren, die in 
25 Jahren „von der Queue des Regiments an seine Tete gelangt 
seien“, zur Einweihung ihres Ehrenbechers ein. Mit dem Wunsche, 
daß der vornehme, ritterliche Geist, der, wie ehedem, so auch durch 
den jetzigen Kommandeur, Oberst v. Gersdorff, würdig gepflegt 
werde, bis in die fernsten Zeiten erhalten bliebe, forderte der General 
zuletzt zum Rufe auf: 
Das Offizierkorps des Regiments 80 lebe hoch!“ 
Mittlerweile waren Glückwünsche eingegangen von fast sämmt— 
lichen am Erscheinen verhinderten Vorgesetzten, ehemaligen aktiven 
Offizieren, Sanitätsoffizieren sowie Reserveoffizieren des Regiments. 
Von Excellenz v. Gersdorff, Oberhofmarschall des Königs von
	        
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