Full text: Geschichte des Füsilier-Regiments von Gersdorff (Hessisches) Nr. 80 und seines Stamm-Regiments des Kurhessischen Leibgarde-Regiments von 1632 bis 1900

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ehemalige Feldwebel; sie befindet sich jetzt im Unteroffizierkasino des 
J. Bataillons. 
Nunmehr übergab im Offizierkasino, woselbst sich inzwischen 
auch die Damen des Regiments und, wie schon erwähnt, die drei 
Töchter des Generals v. Gersdorff eingefunden hatten, der 
Premierlieutenant der Reserve v. Eck das Geschenk der Reserveoffiziere. 
Dasselbe besteht aus zwölf krystallenen Weinkannen, deren silberner 
Deckel das Monogramm des Regiments trägt. Anschließend fand 
mit den Damen ein Frühstück im Offizierkasino statt. 
An dem im Civilkasino anberaumten Festessen der Offiziere 
nahmen 160 Personen theil. Nachdem Oberst v. Gersdorff den 
Anwesenden für ihr Erscheinen gedankt, auf die doppelte Feier des 
2ö jährigen Bestehens als preußisches Regiment, sowie der Wjährigen 
ungetrübten Beziehung zur Bürgerschaft und den Behörden Wies— 
badens hingewiesen und mit einem Hoch auf den Kaiser geschlossen 
jatte, ergriff General v. Schachtmeyer das Wort. 
Mit fast jugendlicher Wärme kam der fast 80jährige General 
in langer Rede auf seine Beziehungen zum Regiment, die ersten 
Friedensjahre und seine Thätigkeit im Feldzuge zu sprechen. Seine 
Rede war mit geschichtlichen, politischen Streiflichtern durchleuchtet, 
die den geistig regsamen Kriegsmann, sowie mit Vergleichen 
durchwoben, welche den weidgerechten Jägersmann erkennen ließen. 
Mit Worten warmer Begeisterung feierte der Redner den heim⸗ 
zegangenen Oberbefehlshaber der Dritten Armee und endete 
mit einem Hurrah auf die Zukunft des Regiments zur Bekräftigung der 
Zuversicht, daß die jungen 8Oer, ebenso wie die alten es verstanden 
hätten, solche leuchtenden Vorbilder unserer großen Helden stets vor 
Augen behalten würden. 
Schließlich erhob sich General v. Below, um im Namen aller 
ehemaligen 8SOer zu sprechen. Und, wahrlich, er war dazu berufen, 
wie kein Anderer! Er sowohl, wie Oberst v. Müller, hatten seit 
ihrem Ausscheiden aus dem Regiment ihre unverminderte, treue An— 
hänglichkeit an dasselbe in unermüdlicher Weise bethätigt. Sie 
waren es vor Allen, die mit Beharrlichkeit fiür den Zusammenhalt 
der ehemaligen 8SOer wirkten, und nur dringende Gründe ver— 
mochten sie von den in Berlin veranstalteten 8SOer-Abenden fern 
zu halten, deren Seele sie immer blieben. Gegenwärtige wie ehe— 
malige, aktive wie Reserveoffiziere des Regiments fanden sich daher 
an solchen Abenden stets in erfreulicher Zahl im „Rüdesheimer“ ein.
	        
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