Full text: Geschichte des Füsilier-Regiments von Gersdorff (Hessisches) Nr. 80 und seines Stamm-Regiments des Kurhessischen Leibgarde-Regiments von 1632 bis 1900

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vünsche des Regiments zum Geburtstage überbringen, und die 
Regimentskapelle brachte die Morgenmusik. 
Drei alte Feldwebel, sämmtlich Juhaber des Eisernen Kreuzes, 
schieden in diesem Jahre aus, Eilenberg der 7. und Daniel der 
9. Kompagnie nach 23jähriger, Gedicke der 12. Kompagnie nach 
22jähriger Dienstzeit. Ersteren Beiden wurde die Erlaubniß zum 
Tragen der Regimentsuniform ertheilt. 
Schon im Frühjahr war an Stelle des in den Ruhestand 
getretenen Brigadekommandeurs, Generalmajors v. Weber, der bis— 
herige Kommandeur des Infanterie-Regiments Nr. 45, Freiherr 
o. Amelunxen, getreten. 
1884. 
Am 16. Jannar starb in Wiesbaden ein braver, tüchtiger Unter— 
offizier, Feldwebel Peupelmann der 4. Kompagnie, Inhaber des 
Eisernen Kreuzes, nach fast 23jähriger Dienstzeit, einschließlich dreier 
Kriegsjahre, an Lungenschwindsucht. Er hatte den Dienst mitgemacht, 
bis im Kaisermanöver 1883 seine Kräfte versagten. Sämmtliche 
Offiziere und Unteroffiziere des J. Bataillons folgten seinem Sarge. 
Es schieden ferner aus: Ende April der Regiments-Handwerks— 
meister Vicefeldwebel Kohl nach 28jähriger und Feldwebel Könicke, 
1. Kompagnie, nach 24jähriger Dienstzeit. Letzterer erhielt die Er— 
aubniß zum Tragen der Regimentsuniform. 
Infolge verschärfter Bestimmungen über die Bataillonsmusiken 
übernahm der Hoboist Schonert die Leitung der Musik des III. Ba— 
taillons, während der alte, um die Musik hochverdiente Leiter, 
Heinemann, in eine Vicefeldwebelstelle der Front eintreten mußte. 
Dieser ist in den vorangegangenen Blättern schon mehrfach erwähnt 
worden und konnte auf reiche Erinnerungen zurückblicken. Im No— 
vember schied er nach 23jähriger Dienstzeit, davon allein 18 Jahre 
an der Spitze der Kapelle, aus dem Dienst. Bei seinem Ausscheiden 
wurde er vom Offizierkorps ins Kasino eingeladen und ihm hierbei 
eine goldene Uhr als Abschiedsgeschenk überreicht. Er übernahm 
zunächst die Musikkapelle der Hausmannschen Lederfabrik in Homburg, 
dann diejenige des Garnierschen Institutes in Friedrichsdorf. Zum 
Jubiläum im Jahre 1891 erhielt er nachträglich die Erlaubniß zum 
Tragen der Regimentsuniform. Im Jahre 1898 starb er in 
Friedrichsdorf. Eine in weitem Umkreise bekannte Persönlichkeit 
schied mit ihm aus dem Leben. Von seiner Popularität war er
	        
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