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Aus Anlaß der Kaisermanöver wurden dekorirt:
Major Ferdinand v. Lengerke, welcher. bald darauf nach
17 jähriger Zugehörigkeit aus dem Regiment schied, und Hauptmann
v. Apell mit dem Rothen Adler-Orden 4. Klasse,
Zahlmeister Schwartze mit dem Kronen-Orden 4. Klasse,
Feldwebel Peupelmann, 4. Kompagnie, mit dem Allgemeinen
Ehrenzeichen.
An fremdländischen Dekorationen erhielten:
Major v. Saldern-Ahlimb und Hauptmann v. Kracht das
Offizierkrenz des Serbischen Takowo-Ordens,
Vicefeldwebel Schött, 1. Kompagnie, die Serbische goldene Ver—
dienstmedaille,
Sergeant Kleist, 9. Kompagnie, die Serbische silberne Verdienst—
medaille 1. Klasse,
Füsilier Born J, 9. Kompagnie, die gleiche Medaille 2. Klasse.
Die Allerhöchsten Herrschaften reisten von Homburg nach Wies—
baden, um von dort der Enthüllung des Nationaldenkmals auf dem
Niederwald beizuwohnen. Nur zu bekannt ist es, welcher Schatten
auf dies hehre Nationalfest fiel. Die gütige Vorsehung hatte die
Pläne ruchloser Verbrecher noch vereitelt.
Kaiser Wilhelm ist seitdem nur einmal noch, am 30. Juni 1884,
auf wenige Stunden in Wiesbaden gewesen. So bildete das
Jahr 1883 einen Abschnitt in der Geschichte des Regiments. Fast
schien es, als sollten, soweit die Stabsgarnison Wiesbaden in Frage
kam, jetzt alle glanzvollen Erinnerungen verblassen; auch die Kron—
prinzlichen Herrschaften nahmen hier in diesem Jahre den letzten
längeren Aufenthalt. Ein kurzes Aufleuchten noch im Jahre 1890,
dann sollten wir im Jahre 1893 sogar unsere Garnison Wiesbaden
verlieren, um unseren Schwerpunkt mit der Stabsgarnison nach
Hanau zu verlegen. Nur den rastlosen Bemühungen des für sein
Regiment und dessen große Erinnerungen so warm empfindenden
damaligen Regimentskommandeurs, Oberst v. Weise, verdauken wir,
daß es hierzu nicht gekommen ist.
Am 19. Oktober trafen die Prinzessinnen Sophie und Marga—
rethe, am 21. Oktober das Kronprinzliche Paar in Wiesbaden ein.
Hier verblieb auch die Kronprinzliche Familie während der einem
Triumphzuge gleichenden Reise des Kronprinzen durch Spanien und
kehrte erst am 3. Dezember nach Berlin zurück. Am 21. November
durfte Oberst Freiherr v. Keyserlingk der Kronprinzessin die Glück—
Gejchichte des Füs. Regts. von Gersdorff (Hess.) Nr. 80. 27