Full text: Geschichte des Füsilier-Regiments von Gersdorff (Hessisches) Nr. 80 und seines Stamm-Regiments des Kurhessischen Leibgarde-Regiments von 1632 bis 1900

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Ertrinken in der Lahn bei Marburg die Rettungs-Medaille am Bande 
berliehen. 
Beim Ordensfest erhielten: Oberst Frhr. v. Keyserlingk den 
Rothen Adler-Orden 3. Klasse, Major v. Tresckow denselben Orden 
4. Klasse, Feldwebel Könicke der 1. Kompagnie das Allgemeine 
Ehrenzeichen. 
Am 21. Januar verschied Seine Königliche Hoheit der General— 
Feldzeugmeister Prinz Carl von Preußen. Seine Majestät widmete 
dem Hochseligen Bruder folgenden Nachruf: 
„Meine Armee hat heute in Meinem in Gott entschlafenen, 
geliebten Bruder ihren ältesten General verloren, der ihr über 
10 Jahre in hohen Ehren und mit wärmstem Herzen angehört hat. 
Es wird der Armee ein tiefempfundenes Bedürfniß sein, an Meiner 
und Meines Hauses schmerzlicher Trauer um den Verstorbenen An— 
theil zu nehmen.“ 
Ganz besonders lebhaft war diese Trauer beim Offizierkorps 
des Regiments, und in der Folge um so mehr, als Seine Maiestät 
fortan nicht mehr alljährlich nach Wiesbaden kam. 
Ende März schied der älteste Soldat des Regiments als In— 
valide aus, Hülfshoboist Sergeant Fügener. Er war seinerzeit vom 
Kurhessischen Leibgarde-Regiment übernommen und blickte auf eine 
Dienstzeit von mehr als 42 Jahren, einschließlich 6 Kriegsjahren, 
zurück. Im ganzen Regiment war er als Original bekannt. 
Am 18. April trafen Seine Majestät sowie die Großherzogin 
von Baden in Wiesbaden ein. Nach der Parade am 27. April 
sprach der Kaiser seine ganz besondere Zufriedenheit aus und be— 
förderte den Premierlieutenant Jobst zum Hauptmann und Kom— 
pagniechef, den Lieutenant Curt v. Heeringen zum Premierlieutenant. 
Gleichzeitig wurde Hauptmann Frhr. v. Stetten, in Berücksichtigung 
seines angegriffenen Gesundheitszustandes, zum Platzmajor in Koblenz 
ernannt und der am 13. März unter Stellung à la suite des 
Infanterie-Regiments Nr. 73 als Adjutant zur 16. Infanterie-Brigade 
kommandirte Premierlientenant Max v. Werner, unser ehemaliger 
Regimentsadjutant, zum Hauptmann befördert. 
Wir ahnten damals nicht, daß dies die letzte der Frühiahrs— 
paraden vor Kaiser Wilhelm gewesen sein sollte. 
Bei seiner Abreise überwies der Kaiser eine Summe von 
1000 Mark zur Vertheilung an die Posten und Ordonnanzen. Am
	        
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