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bei den von nun ab alljährlich sich wiederholenden Besuchen lebhaft
für die Offiziere des Bataillons und erkundigte sich, wenn der
Bataillonskommandeur zur Tafel befohlen war, jedesmal eingehend
nach solchen, deren Eltern oder Verwandte sie gekannt hatte. Solche
Offiziere wurden dann zur Audienz befohlen.
Regiments- und Brigade-Exerziren fanden bei Marburg statt.
Unaufhörlich regnete es in Strömen, der Exerzirplatz wurde in
einen Sumpf verwandelt, der jede Bewegung auf ihm ausschloß,
und so mußte das Regiment mehrfach unverrichteter Sache triefend
zurückkehren. Die Manöver erstreckten sich dann bis in die Gegend
yon Ziegenhain.
Durch A. K. O. vom 12. Dezember wurde der seit 1866 in
seiner Stelle befindliche Stabshoboist Münch zum Militär-Musik—
dirigenten ernannt.
Die in diesem Winter über die Gegend von Mainz herein—
gebrochenen Hochwasserschäden brachten die Offiziere des Homburger
Bataillons auf den Gedanken, einen zur Zeit aufgeschlagenen Cirkus
zur Veranstaltung einer Wohlthätigkeitsvorstellung zu benutzen. Der
Plan wurde mit solchem Eifer aufgefaßt und mit solcher Energie in
die That umgesetzt, daß nach nur 14 tägigen Proben eine lückenlose
Cirkusvorstellung zu Stande kam. Da wurden in Freiheit dressirte
und Springpferde vorgeführt, Voltigen am galoppirenden Pferde,
Quadrillen und turnerische Leistungen wechselten mit humoristischen
Intermezzos ab, sogar der dumme August und die auf galoppiren—
dem Pferde durch Reifen springende Künstlerin fehlten nicht. Nach
Bestreitung aller Kosten waren wir in der Lage, an den unter dem
Protektorat der Kaiserin Augusta stehenden Hülfsverein 400 Mark
einzusenden. Das Programm für die Vorstellung wurde, auf
weißer Seide gedruckt, Ihrer Majestät überreicht. Die Vorstellung
fand am 21. Dezember statt; bis in den Januar hinein gab es
aber in Homburg keinen Lieutenant, der nicht wenigstens auf einem
Fuße hinkte, und die Kunstreiterin hatte sich, wohl durch zu eifriges
Werfen von Kußhänden, die Hand verstaucht.
1883.
Durch A. K. O. vom 4. Januar wurde dem Einjährig-Frei—
willigen Mohrhardt, 1. Kompagnie, für die mit Lebensgefahr aus—
geführte Rettung eines Hülfshoboisten des Regiments Nr. 97 vom