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onders geeignet erscheinend, das Lied „Am Meer“ von Schubert.
Ein Parademarsch im Wasser schloß die von den Prinzen mit
freudiger Dankbarkeit anerkannte Feier. Die Abreise der Kron—
prinzlichen Familie erfolgte am 20. August; bald darauf erhielt
Lientenant v. Verschuer das Bild des Prinzen Wilhelm mit eigen—
händiger Widmung.
Die Manöver fanden zwischen Fulda und Cassel statt. Zur
daiserparade am 20. September bei Wabern erschien der alte Kaiser—
liche Herr wieder zu Pferde, nachdem er sich zuvor Reitübungen
interworfen hatte. Wahrlich, ein gefühlloser Bursche mußte der sein,
den bei diesem Anblick nicht die Rührung übermannte! „Heil, Kaiser,
Dir! Gott segne Dich für und für!“ so wallte es in Tausenden von
Herzen auf an jenem denkwürdigen Tage. Stolz und glücklich machte
uns die Kaiserliche Anerkennung, die den Truppentheilen des Armee—
korps nach der Parade ausgesprochen wurde. Vom Regiment erhielten:
Oberstlientenant v. Lengerke und Oberstabsarzt Dr. Neubauer
den Kronen-Orden 3. Klasse, Major v. Werder den Rothen Adler—
Orden 4. Klasse, Stabshoboist Münch, Feldwebel Daniel der
. Kompagnie und Hoboist Fügener das Allgemeine Ehrenzeichen.
Oberstlieutenant v. Thompson hatte schon beim Ordensfest den
Rothen Adler-Orden 3. Klasse mit der Schleife erhalten.
Die Korpsmanöver fanden südlich Cassel statt.
Während des bereits erwähnten Aufenthaltes des Kaisers in
Wiesbaden traf Kaiserin Augusta zweimal, und zwar am 13. und
am 20. November, zum Besuche des Kaisers im dortigen Schlosse
ein. Die Bäder bewirkten auch bald die völlige Wiederherstellung
des Kaisers, und mit Recht konnte Wiesbaden darauf stolz sein, in
letzter Linie hierzu beigetragen zu haben. Am 5. September über—
nahm Seine Majestät wieder in vollem Umfange die Regierungs—
zeschäfte, und am 8. September fand im ganzen Lande ein Dank—
Jottesdienst für die Errettung und Genesung des Großen Kaisers statt.
Durch A. K. O. vom 7. September wurde dem Lieutenant
Otto v. Below*) für die mit Lebensgefahr bewirkte Rettung eines
Füsiliers vom Ertrinken im Main bei Hanau die Rettungs-Medaille
am Bande verliehen und dem Gefreiten Benz der 8. Kompagnie
ür seine Mitwirkung hierbei die Königliche Belobigung ertheilt.
Im Jahre 1878 begannen Verhandlungen mit dem Kreis—
direktor von Weißenburg, welche im August 1879 zum Ankauf jenes
*NAeltester Sohn des ehemaligen Kommandeurs des III. Bataillons.