Full text: Geschichte des Füsilier-Regiments von Gersdorff (Hessisches) Nr. 80 und seines Stamm-Regiments des Kurhessischen Leibgarde-Regiments von 1632 bis 1900

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Von den Söhnen des Kurfürsten aus morganatischer Ehe hatten 
dier, die Prinzen Wilhelm, Karl, Heinrich und Philipp von Hanau, 
im Leib-Garde-Regiment gestanden. Von ihnen leben jetzt (1900) 
nur noch die Prinzen Karl und Philipp. Die Gemahlin des Prinzen 
Philipp lebte früher in Wiesbaden und erscheint auch jetzt noch häufig 
in unseren beiden Garnisonen. Auch in dem gastfreien Hause der 
Tochter des Kurfürsten, der Prinzessin Marie von Ardeck, wurden 
die Offiziere des Regiments in Wiesbaden mit großer Herzlichkeit 
empfangen. Die Prinzessin nahm, als echte Kurhessin, immer regen 
Antheil an den Geschicken des Regiments. 
Mit besonderem Dank müssen wir hier auch der Prinzessin 
Elisabeth zu Schaumburg-Lippe gedenken, der Gemahlin des verstorbenen 
Prinzen Wilhelm von Hanau. Die Prinzessin lebt dauernd in 
Wiesbaden, und hat das Offizierkorps des Regiments in ihrem 
Hause seit vielen Jahren außerordentlich viel gastliche Freundlichkeit 
erfahren. 
Beim Ordensfest erhielten Oberst v. Kaweczynski den Rothen 
Adler-Orden 3. Klasse mit der Schleife, Oberstlieutenant v. Thompson 
den Rothen Adler-Orden 4. Klasse. 
Die vom 18. April bis 2. Mai währende Anwesenheit 
Seiner Majestät in Wiesbaden gab Veranlassung zu einer Reihe 
von Festlichkeiten, unter denen eine Matinee beim Regierungspräsi— 
denten v. Wurmb erwähnt sei. Der Kaiser erschien mit der Groß— 
herzogin von Baden und zeichnete mehrere Offiziere des Regiments 
dadurch aus, daß er ihnen u. A. in leutseliger und humorvoller 
Weise von seiner eigenen Tanzstunde erzählte. Auch ein Blumen— 
korso fand statt, an dem Seine Majestät sich in heiterster Stimmung 
mit der Großherzogin von Baden betheiligte. Bei der in der bis— 
herigen Weise abgehaltenen Parade begleitete die Großherzogin von 
Baden den Kaiser beim Abschreiten der Front. 
Am 23. Juni wurde das Offizierkorps durch den Tod eines 
schon seit langer Zeit leidenden, allgemein beliebten Kameraden, des 
Lieutenants Bornemann, in Trauer versetzt. Beisetzung und Traner— 
parade fanden in Wiesbaden statt. 
Durch A. K. O. vom 21. August wurde dem Gefreiten Sauer, 
12. Kompagnie, für die mit Lebensgefahr ausgeführte Rettung eines 
Kameraden vom Ertrinken; die Rettungs-⸗-Medaille am Bande ver— 
liehen.
	        
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